Blumen auf einer Wiese im Regen
Getty Images/Moment RF/Chris Winsor
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Wetter

April machte seinem Ruf alle Ehre

Der April hat heuer seinem Ruf in Sachen Unbeständigkeit alle Ehre gemacht: Von Schnee über Regen bis zu den ersten Sommertagen hatte er alles zu bieten, bilanzierte generell aber leicht zu kühl. Auch das Badewetter lässt noch etwas auf sich warten.

Nach dem viel zu trockenen und warmen März stellte sich die Wetterlage pünktlich zum Monatswechsel um, wurde unbeständig und spürbar kühler. Am 2. April meldete sich mit dem Tief „Lotte“ in den meisten Landeshauptstädten der Winter zurück. Sogar auf dem Kahlenberg in Wien schneite es über Nacht rund zehn Zentimeter.

Mühlviertel erlebt kälteste April-Nacht

Auf den Wintereinbruch folgte die Kälte. In Dornbirn in Vorarlberg wurde der kälteste April-Tag seit 1999 gemessen: mit nur 2,6 Grad maximal. Im Mühlviertel waren die Morgenstunden des 4. April mit rund minus zehn Grad in Freistadt und Reichenau im Mühlkreis so kalt wie noch nie eine April-Nacht zuvor. Die Temperaturmessreihe in Freistadt gibt es gut 86 Jahre lang.

Gebietsweise Linderung der Trockenheit

Mit seinem wechselhaften und immer wieder nassen Wetter konnte der April die Trockenheit zumindest in manchen Regionen lindern. In Kremsmünster in Oberösterreich und in St. Pölten in Niederösterreich regnete es im April doppelt so viel wie in einem durchschnittlichen April. Das besserte die Niederschlagsbilanz hier spürbar auf und federte die Trockenheit lokal ab.

Blumen im Salzburger Mirabellgarten
APA/Georg Hochmuth
Langersehnter Niederschlag lässt Tulpen sprießen

Ganz anders sah es dagegen im Weinviertel in Niederösterreich aus. Es ist die – absolut gesehen – trockenste Region Österreichs. In Schöngrabern etwa regnete es bisher nur 46 Liter pro Quadratmeter in diesem Jahr, in Retz waren es 48 Liter. Aber auch im Westen ist das Niederschlagsdefizit heuer markant, in Galtür (Tirol) und Zell am See (Salzburg) fehlt mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Niederschlags der ersten vier Monate.

Erste Sommertage in der Karwoche

Auch der Sommer schaute im April das erste Mal vorbei. Pünktlich zu den Osterferien stieg die Temperatur in den meisten Bundesländern das erste Mal in diesem Jahr auf 25 Grad und mehr. Der wärmste Tag war der Gründonnerstag mit 26,9 Grad in Innsbruck. Hier gab es in diesem Zeitraum drei Sommertage in Folge, das ist selbst für die Tiroler Landeshauptstadt sehr ungewöhnlich so früh im Jahr.

Erste Sommertage in Österreich am 13. und 14. April

In Vorarlberg, Wien und im Burgenland wartet man dagegen noch auf den ersten Sommertag in diesem Jahr, alle anderen Bundesländer haben die Marke einer Tageshöchsttemperatur von 25 Grad Celsius und mehr schon Mitte April geknackt. Zugleich stieg in der sommerlich warmen Phase in der Karwoche die Belastung der Birkenpollen vorübergehend extrem. Selbst Maske und Sonnenbrille im Freien schafften da nur bedingt Abhilfe.

Sahara-Staub färbte Pisten braun

Auch Sahara-Staub ging in großen Mengen über Österreich nieder; die Wintersportler und -sportlerinnen mussten zeitweise auf cappuccinofarbigem Schnee ihre Kurven ziehen. Generell ist die Schneelage auf den Bergen dieses Jahr recht dürftig, was mit dem Niederschlagsdefizit zusammenhängt.

Die Sahara grüßt Warth. Surreale Stimmung gestern!
Tom Nussbaumer
Ungewöhnliche Stimmung beim Skifahren wegen des Sahara-Staubes

Start der Gewittersaison

Auch die ersten richtigen Frühlingsgewitter gab es im April. Die gewitterreichsten Tage waren der Karfreitag und Sonntag, der 24. April. Allein an diesem Tag registrierte das österreichische Blitzortungssystem Austrian Lightening Detection & Information System (ALDIS) rund 6.000 Blitze. Selbst Hagel von rund einem Zentimeter Größe war schon dabei, etwa in Mattsee (Salzburg), Sierning (Oberösterreich) und Wilhelmsburg (Niederösterreich).

Badesaison beginnt durchwachsen

In den nächsten Tagen öffnen die meisten Freibäder – das Strandbad Klagenfurt und das Freibad Leopoldskron schon am Samstag, der Baggersee in Innsbruck erst eine Woche später. Sommertemperaturen von 25 Grad und darüber sind in den ersten Mai-Tagen allerdings keine in Sicht. So wird es zumindest Anfang der kommenden Woche wohl kaum jemanden ins Wasser ziehen, denn auch die Wassertemperaturen lassen noch zu wünschen übrig und sind nur etwas für Hartgesottene. Frische zwölf Grad hat aktuell etwa der Wörthersee in Kärnten.