Mann grillt Würste
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Chronik

Grillen: Jährlich landen 700 im Spital

Grillen gehört zu den sommerlichen Lieblingsbeschäftigungen der Österreicherinnen und Österreicher. Doch nicht immer verläuft das Anheizen und Hantieren mit dem Griller reibungslos. Rund 700 Menschen verletzen sich pro Jahr dabei derart schwer, dass sie ins Spital müssen.

Jeder zweite Betroffene erleidet Verbrennungen, hieß es in einer Aussendung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) am Donnerstag. Aber auch Schnittverletzungen (30 Prozent) und Stürze (16 Prozent) zählen der KFV-Unfalldatenbank Injury Database (IDB) Austria zufolge zu den häufigeren Unfallfolgen. 13 Prozent aller Grillverletzungen betreffen Kinder unter 14 Jahren.

Schwere Unfälle durch Stichflammen

Besonders schwere Unfälle beim Barbecue-Vergnügen können durch die Bildung von Stichflammen entstehen. Daher lautet laut KFV die Grundregel Nummer eins: Niemals Zündhilfen wie Spiritus, Benzin oder Alkohol benutzen. „Durch die Verwendung von Brandbeschleunigern können sich explosionsartig meterhohe und weit über 1.000 Grad heiße Flammenwände entwickeln. Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Marinade vom Grillgut nicht in die Glut tropft – auch dadurch können Stichflammen entstehen“, machte Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV, aufmerksam.

Gefahr für kleinere Kinder

Die Behandlung von Verbrennungsfolgen sei mitunter ein aufwendiges und langwieriges Unterfangen. Verbrennungen beim Grillen können „oftmals Operationen und längere Krankenhausaufenthalte“ erfordern, warnte Lars-Peter Kamolz, Leiter der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie der Medizinischen Universität Graz.

„Insbesondere sind jedoch kleinere Kinder von schweren Brandverletzungen betroffen, da sie oft auf Augenhöhe mit dem Grill sind und dadurch Verbrennungen im Gesicht sowie am Oberkörper erleiden können. Das ist besonders dramatisch, bedenkt man, dass für Kleinkinder Verletzungen in diesem Ausmaß bereits tödlich enden können“, so Kamolz.

Umso wichtiger sei es, Kinder keinesfalls im Umfeld der Griller unbeaufsichtigt zu lassen und auf einen entsprechenden Sicherheitsabstand zu achten. Dabei sei es ratsam, den Grillplatz zu einer Tabuzone fürs Spielen zu machen. Abschließend noch ein Tipp für die Wahl des richtigen Platzes für den Griller: Er sollte stets stabil auf einer ebenen Standfläche aufgestellt werden und am besten windgeschützt sein, da Wind Rauch und Funken verteilen könnten. Ist der Untergrund uneben, müsse er vorher zumindest an den vier Aufstellflächen der Füße eben gemacht werden.