FFP2-Masken
APA/Barbara Gindl
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Politik

Bundesländer vor neuen CoV-Maßnahmen

Angesichts der steigenden CoV-Infektionszahlen wird in einigen Bundesländern wieder eine Verschärfung der Maßnahmen diskutiert. Wien preschte am Donnerstag mit einer Maskenpflicht in Alters- und Pflegeheimen voran und plant weitere Schritte. Intensivpatienten aus der Steiermark müssen bereits nach Kärnten ausgeflogen werden.

Es sei wichtig, nicht erst dann Maßnahmen zu setzen, wenn die Welle sich am Höhepunkt befinde, so Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Man befinde sich am Beginn der Reisezeit in einer sehr sensiblen Phase, so Ludwig im Anschluss an die Beratungen mit Fachleuten im Wiener Rathaus am Donnerstag. Es bestehe die Sorge, dass Spitalsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter sehr nahe an die Belastungsgrenze kommen.

„Wir haben eine neue Situation. Es ist das erste Mal, dass wir eine Welle im Juli beobachten“, sagte Ludwig. Der Stadtregierung sei es wichtig, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Urlaub gehen können. In Alters- und Pflegeheimen sowie in Krankenanstalten werde daher eine durchgängige Maskenpflicht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelten. So versuche man Cluster in Spitälern zu vermeiden. Auch Besuche sollen reduziert werden.

Weitere Maßnahmen könnten in den nächsten Wochen folgen, vermutlich Anfang August, so Ludwig. Auch das Impfangebot werde derzeit erweitert. Der Bürgermeister appellierte an die Bundesregierung, einheitliche Regeln im ganzen Land einzuführen, denn die Pandemie sei noch nicht vorbei – mehr dazu in wien.ORF.at.

Steiermark: Intensivpatienten ausgeflogen

Die Zahl der CoV-Neuinfektionen bleibt auch in der Steiermark auf hohem Niveau: Nach mehr als 1.700 positiven Fällen am Mittwoch sind am Donnerstag wieder 1.352 neue dazugekommen. Derzeit sind mehr als 9.300 Steirerinnen und Steirer aktiv infiziert. Die Belegung auf Normalstationen in den steirischen Spitälern hat sich in den vergangenen zwei Wochen auf 130 nahezu verdoppelt.

Michael Tripold, Zentralbetriebsrat der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), spricht sich daher für die Einführung der Maskenpflicht bei Massenveranstaltungen und in öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Als Hauptproblem verortet er derzeit nicht die Zahl der CoV-Patienten, sondern vor allem den Ausfall des Personals. „Aber natürlich, jeder Patient weniger ist auch eine freie Kapazität für einen anderen Patienten. Wir haben ja durchaus Wartezeiten, also ich glaube, das hätte sehr positive Effekte“, so Tripold.

Die KAGes warnt vor einer prekären Personalsituation in den steirischen Spitälern. Zuletzt mussten Intensivpatientinnen und -patienten sogar anstatt ins LKH-Uniklinikum Graz ans Klinikum Klagenfurt in Kärnten geflogen werden – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Besorgnis bei Intensivbettenkoordinator in Kärnten

Auch in Kärnten sei die Situation in den Intensivstationen jedoch sehr angespannt, so der Kärntner Intensivbettenkoordinator Rudolf Likar. Er fordert Koordinatoren, die frühzeitig Verlegungen veranlassen können. Vor allem der Herbst bereite große Sorgen.

„Momentan ist es ja so, dass die Variante zwar infektiöser, aber der Erkrankungsgrad nicht so schwer ist. Wenn die Patienten durch eine neue Variante wieder schwerer erkranken, haben wir aber ein Problem“, sagte Likar. Likar pocht darauf, das Intensivkoordinatorkonzept zu forcieren. Das sei etwa nötig, wenn durch Personalmangel zur Urlaubszeit Betten geschlossen werden, „da kann man ja nicht sagen, die Leute müssen aus dem Urlaub zurück“ – mehr dazu in kaernten.ORF.at