Fahne auf dem Bundeskanzleramt auf halbmast
APA/Tobias Steinmaurer
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Politik

Trauerbeflaggung für Queen sorgt für Kritik

Das Bundeskanzleramt hat für den Begräbnistag von Queen Elizabeth II. auf Bundesgebäuden Trauerbeflaggung angeordnet. Auch die Landeshauptleute wurden für Landesimmobilien darum ersucht. Ein entsprechender Erlass in Niederösterreich stieß bei SPÖ-Gemeindevertretern auf Unverständnis.

Die Regelung des Bundes gilt am 19. September von 7.00 bis 19.00 Uhr für alle bundeseigenen und jene nicht im Bundeseigentum stehenden Gebäude, in denen Dienststellen des Bundes untergebracht sind. Fahnen in Staatsfarben seien auf halbmast zu setzen, die EU-Flagge sei einzuholen. Alternativ können Flaggen in den Staatsfarben unter Verwendung eines Trauerflors – notfalls auch schwarze Flaggen – gehisst werden, hieß es.

Die Landeshauptleute wurden in einem Schreiben um eine gleichartige Regelung für Landesimmobilien ersucht, wie auch Medien berichteten. Das Amt der niederösterreichischen Landesregierung/Abteilung Landesdirektion ordnete analog zum Bund für den 19. September Trauerbeflaggung für landeseigene sowie nicht im Landeseigentum stehende Gebäude, in denen jedoch Dienststellen des Landes untergebracht sind, an.

SPÖ-Gemeindevertreter verärgert

„Bei allem Respekt vor der verstorbenen englischen Königin. Aber es ist für mich völlig unverständlich, dass hier eine Trauerbeflaggung für ein nicht demokratisch legitimiertes Staatsoberhaupt, noch dazu für ein Land, das nicht mehr Mitglied der Europäischen Union ist, angeordnet wird“, kritisierte der sozialdemokratische Gemeindevertreter-Verbandspräsident (GVV) Rupert Dworak am Dienstag.

Verärgert zeigte sich auch GVV-Österreich-Vorsitzender Andreas Kollross. „Österreich ist eine demokratische Republik. Und ich persönlich lehne auch jede monarchistische Tendenz ab“, sagte der Bürgermeister von Trumau (Bezirk Baden) und SPÖ-Nationalratsabgeordnete.

Van der Bellen nimmt an Begräbnis teil

Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird mit seiner Ehefrau Doris Schmidauer am Begräbnis der Queen teilnehmen. „Es fällt schwer, sich eine Welt ohne die Queen vorzustellen. Queen Elizabeth II. war nicht nur Zeitzeugin fast eines Jahrhunderts, sie war eine maßgebende Persönlichkeit in der Weltgeschichte“, hatte Van der Bellen in einer Videobotschaft auf Twitter gesagt.

Die Königin sei „eine Ikone der Integrität, der Stabilität und Verlässlichkeit“ gewesen. „Sie war eine gute Kraft in der Welt. Farewell, Queen Elizabeth“, so Van der Bellen. „Mit dem Tod von Queen Elisabeth II. geht eine historische Persönlichkeit von uns und mit ihr eine 70 Jahre lange Ära zu Ende, in der sie bis heute für Stabilität durch die Jahrzehnte stand“, schrieb Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) auf Twitter.

In London werden am Montag Hunderte weitere Politiker und Würdenträger aus aller Welt sowie Millionen Besucherinnern und Besucher erwartet. Auch der japanische Kaiser Naruhito will Berichten zufolge an der Beerdigung teilnehmen. Die britische Königin war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral in Schottland verstorben, ihr Sohn Charles wurde am Wochenende zum neuen britischen Staatsoberhaupt ausgerufen.