Grund für die verringerte Nachfrage sei die verschlechterte wirtschaftliche Situation potenzieller Käufer und Käuferinnen. „Der Markt beginnt sich zu drehen“, analysiert das Unternehmen. Im ersten Halbjahr 2022 zählte Remax 74.258 im amtlichen Grundbuch neu verbücherte Immobilien. Das entspricht einem Rückgang um 2.331 bzw. 3,0 Prozent gegenüber 2021, aber einer Zunahme um 15,7 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019.
Der gesamte Transaktionswert der Immobilien sei unterdessen um 10,8 Prozent auf 21,73 Mrd. Euro gestiegen, was aber zu einem Teil auf die hohe Inflation zurückzuführen sein dürfte.
Gebrauchte Einfamilienhäuser im Fokus
Die Teuerung führe auch dazu, dass sich viele Grundstückskäuferinnen und -käufer, die eigentlich einen Neubau errichten wollten, neu orientieren. Aufgrund der stark gestiegenen Baukosten und der schwierigeren Finanzierungssituation rücke der Markt für gebrauchte Einfamilienhäuser, die wesentlich günstiger seien, in dieser Zielgruppe vermehrt in den Fokus.
Außerdem habe sich gezeigt, „dass viele Verkäufer – in erster Linie Erben, die in den letzten Monaten noch zugewartet und auf steigende Preise gehofft haben, – ihre Immobilie jetzt auf den Markt bringen“, so Remax.
„Downsizing“ macht sich am Büromarkt bemerkbar
Bei den geringeren Verbücherungen sei nicht nur die Gesamtzahl, sondern auch die Zusammensetzung relevant. So betreffe der Rückgang vor allem Grundstücke und Gebäude. Bei der zurückgehenden Grundstückshandelsmenge gehe es vor allem um Einfamilienhäuser, die „in den nächsten Jahren eben nicht gebaut werden“, sagt Anton Nenning von Remax.
„Wenn der Bürogebäudeumsatz trotz fast konstanter Menge um beinahe die Hälfte zurückgeht, dann sind darin auch Homeoffice-Auswirkungen und Downsizing-Maßnahmen als Ursache versteckt.“