Rund 12.000 Menschen gingen am Freitag allein in Wien auf die Straße, um lautstark eine Energiewende für alle zu fordern. „Es braucht jetzt endlich einen sozial und ökologisch gerechten Plan, um diese fossile Krisenspirale zu stoppen“, hieß es von Klara König, der Pressesprecherin von FFF Austria. In Wien wurde der Streik vom Klimabündnis Klimaprotest getragen, hieß es weiter. Dieses bestehe aus über 100 Organisationen, „die auf die klimapolitischen Versäumnisse der österreichischen Regierung hinweisen und klare Forderungen stellen“.
Den Demonstrierenden wurde während ihrer Runde um den Ring eine bunte Mischung an musikalischer Motivation geboten. So gab es klimabewusste Techno-Rhythmen zur Stimmungsmache, zu denen das altbekannte Motto „What do we want? Climate justice!“ skandiert wurde. Auf ihrem mehr als zweistündigen Marsch Richtung Heldenplatz wurden auch so gut wie alle Forderungen der Klimaschutzbewegung in eingängigen Parolen präsentiert, wie etwa „Ist doch klar: Die Zukunft ist solar!“ – mehr dazu in wien.ORF.at.
Graz: Forderung nach Klimaschutzgesetz
Und auch in Graz (Steiermark) waren 1.500 Teilnehmende bei einer Demo auf dem Grazer Mariahilfer Platz dabei. Zum Auftakt sprach unter anderen die Klimaaktivistin und Organisatorin Julia Cas: Seit 631 Tagen fordere man ein Klimaschutzgesetz, das diesen Namen auch verdiene.
Man fordere „Climate damage“-Zahlungen vor allem für die Länder des globalen Südens, die der Klimawandel am meisten treffe, ebenso wie eine Energiewende hierzulande. Weitere Forderungen waren jene nach einer „gezielten Übergewinnsteuer“ und den Ausbau der alternativen Energiegewinnung. „Die Ausrede, dass Windräder blöd ausschauen, zählt nicht mehr“, betonte Cas – mehr dazu in steiermark.ORF.at.
Oberösterreich: Rund 500 Teilnehmende
In Linz (Oberösterreich) waren laut Polizei rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Klimademo unterwegs. Die Demo war vom Linzer Landhaus durch einige Straßen der Innenstadt zum Hauptplatz gezogen, wo am Nachmittag eine Kundgebung begann.
Unter den Teilnehmenden waren neben vielen Schülerinnen und Schülern und Jugendlichen samt „Teachers for Future“ und „#scientists4future“ auch viele ältere Semester, teils mit Hunden, Lastenrädern, in jedem Fall aber mit kreativen Plakaten. Lautstark gefordert wurden u. a. ein Klimaschutzgesetz, aber auch regionale Themen wie die zweite Bimachse für Linz und der Antiatomprotest waren Thema – mehr dazu in ooe.ORF.at.
Salzburg: Forderung nach kostenlosen „Öffis“
In Salzburg forderten die Demonstrierenden einen radikalen Systemwandel sowie Stadtbegrünung, kostenlose „Öffis“ und Klimaneutralität bis ins Jahr 2040. Skandierend und immer wieder mit der Forderung nach Systemwechsel – „System change, not Climate change“ setzte sich der Protestzug beim Bahnhof in Bewegung. Die Abschlusskundgebung fand beim Max-Reinhard-Platz statt – mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Kärntner Grüne kritisieren Klimaschutzpolitik
In Klagenfurt (Kärnten) kritisierten neben Umweltaktivistinnen und „Fridays for Future“-Anhängern auch die Grünen die fehlende Klimaschutzpolitik des Landes – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
Van der Bellen: Unermüdliches Engagement gibt Hoffnung
Via Twitter nahm auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen Stellung zu den Demos. Zu einem Foto, das ihn mit der Klimastreikbegründerin Greta Thunberg in der Hofburg zeigt, postete er: „Vor vier Jahren startete Greta Thunberg weltweite Klimaproteste. Heute gehen beim #Klimastreik wieder Tausende für eine lebenswerte Zukunft auf die Straße. Ihr unermüdliches Engagement gibt mir und vielen anderen Hoffnung, dass wir gemeinsam die #Klimakrise überwinden können.“
Neu war die Forderung der Umweltschützerinnen und -schützer nach einer Energiegrundsicherung. Diese solle den Österreicherinnen und Österreichern einen Anteil an Energie kostenfrei zur Verfügung stellen, der darüberliegende Verbrauch soll dann zunächst moderat und im weiteren Verlauf immer stärker steigen. Auf diese Weise würden die Menschen auch zum Energiesparen motiviert, wurde erläutert.