Als „solides Wahlergebnis“ bezeichnete Wiens Bürgermeister und SPÖ-Vorsitzender Michael Ludwig das Abschneiden der SPÖ bei der Tiroler Landtagswahl. Dem Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer wünscht er „viel Erfolg“ für die bevorstehenden Regierungsverhandlungen.
Die Wiener ÖVP kommentierte das verlustreiche Wahlergebnis der Tiroler Volkspartei fast euphorisch. „Die Tirolerinnen und Tiroler haben mit diesem Wahlergebnis Anton Mattle ganz klar zu ihrem nächsten Landeshauptmann erklärt.“ NEOS-Wien-Landessprecher Christoph Wiederkehr sah den Zuwachs an Stimmen als Zeichen dafür, dass NEOS in Tirol endgültig angekommen sei.
Salzburg und Niederösterreich wählen 2023
Angesichts der Anfang nächsten Jahres ins Haus stehenden Landtagswahl in Niederösterreich wurde das Ergebnis dort vor allem in dieser Hinsicht besprochen. Während die ÖVP nach Erklärungen für den Stimmenverlust sucht, sehen SPÖ, FPÖ und NEOS das Tiroler Ergebnis als Motivation für die Wahl im eigenen Land – mehr dazu in noe.ORF.at.
In Salzburg wird ebenfalls nächstes Jahr gewählt. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) freute sich in einer Aussendung, dass die ÖVP den ersten Platz verteidigen konnte – wenn auch mit Verlusten. „Etwaige Parallelen bzw. künftige Einflüsse auf andere Bundesländer von einer Landtagswahl in Tirol ableiten zu können, halte ich für kaum möglich.“
Für den Salzburger SPÖ-Landesparteichef David Egger wurde in Tirol hingegen ganz klar eine „konservative Regierung des Verwaltens“ abgewählt. FPÖ-Landeschefin Marlene Svazek betonte, dass nach den Zugewinnen der Freiheitlichen in Tirol kein Weg an Koalitionsverhandlungen vorbeiführe. Für die Grünen ist das Ergebnis kein Grund zur Freude.
NEOS-Landessprecherin und Landesrätin Andrea Klambauer brachte einen Vorschlag aufs Tapet: „Eine Dirndlkoalition wie in Salzburg aus ÖVP, Grünen uns NEOS wäre zumindest laut aktuellem Stand rechnerisch möglich.“
Wallner sieht „klaren Regierungsauftrag“ für ÖVP
Der Vorarlberger Landeshauptmann und ÖVP-Obmann Markus Wallner sieht in dem Ergebnis der Tiroler Landtagswahl einen „klaren Regierungsauftrag“ für die Volkspartei. Das Ergebnis sei „deutlich besser, als die Umfragen gezeigt haben, und die Volkspartei weiterhin deutlich stärkste Kraft in Tirol“ – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.
Die burgenländische ÖVP sieht trotz des Debakels für die Tiroler Parteikollegen ein „beachtliches Ergebnis“. Anton Mattle habe es „unter schwierigsten Voraussetzungen“ geschafft, Platz eins zu sichern, stellte ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas fest – mehr dazu in burgenland.ORF.at.
Verhaltene Reaktionen in Oberösterreich
In Oberösterreich waren die Reaktionen auf die Tiroler Wahlergebnisse großteils eher verhalten. In der FPÖ freute man sich zwar über die Zugewinne, zeigte sich aber wenig optimistisch, dass diese in eine Regierungsbeteiligung münden könnten. Für die ÖVP reagierte zunächst statt Landeshauptmann Thomas Stelzer Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger, der zwar „schmerzhafte Verluste“ eingestand, sich aber freute, dass das Ergebnis besser sei als in manchen Prognosen.
FPÖ-Landesparteichef Manfred Haimbuchner attestierte ein „sehr schönes Ergebnis“ seiner Tiroler Parteifreunde, „als Realpolitiker befürchte ich aber, dass sich die ÖVP wieder mit den anderen zusammenraufen wird“. Veränderung wäre seiner Ansicht nach aber nur mit den Freiheitlichen möglich.
SPÖ-Vorsitzender Michael Lindner sah ein „passables Wahlergebnis“ mit Mandatsgewinn, während Schwarz-Grün „klar und deutlich abgewählt“ worden sei und sich „ein riesiger Vertrauensverlust für die ÖVP“ zeige und, „dass die Menschen diese Machtpolitik und Skandale der ÖVP satthaben“. „Dass es nicht der Zuspruch geworden ist, den wir uns gewünscht haben, ist bitter“, sagte der grüne Landessprecher Stefan Kaineder in der Wahlsendung des ORF. Die Grünen hätten „beherzt gekämpft“ und hätten weiter den Willen zur Zusammenarbeit.
Gratulationen aus Kärnten zu Tirol-Wahl
Die Kärntner SPÖ und FPÖ gratulieren ihren Parteikollegen in Tirol. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte in einer Aussendung, die Zugewinne seien Beleg für wachsendes Vertrauen in die SPÖ Tirol, die in Regierungsfunktion eine „absolute Bereicherung“ wäre – mehr dazu in kaernten.ORF.at.
„Das Ergebnis ist besser als vorhergesagt“, so der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP). Der steirische FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek sah mit dem Wahlergebnis belegt, dass sich seine Partei wieder auf dem Erfolgsweg befinde – mehr dazu in steiermark.ORF.at.