Teuerungen, Einkauf, Supermarkt, Lebensmittel, Essen
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Wirtschaft

Preisschock beim täglichen Einkauf

Günstige Lebens- und Reinigungsmittel sowie Drogeriewaren kosten erheblich mehr als noch vor einem Jahr. Das zeigt ein aktueller Preismonitor der Arbeiterkammer (AK). Auch Markenprodukte seien spürbar teurer geworden.

Die Teuerung im Supermarkt macht vor keinen Produkten Halt. Günstige Lebens-, Reinigungsmittel und Drogeriewaren, aber auch ohnehin schon teurere Markenprodukte kosten nun online und im Geschäft spürbar mehr als noch vor einem Jahr.

Die Preiserhöhungen gehen quer durch alle erhobenen Super- und Drogeriemärkte, wie ein aktueller Preismonitor der AK zeigt. Dafür wurden fünf Onlineshops und zehn Filialgeschäfte im Zeitraum von September bis Oktober geprüft.

Teuerung bei Super- und Drogeriemärkten

Geschäft Erhebung Produkte teurer/billiger
Preiswerteste Drogeriewaren (Geschäfte):
Bipa Jän. 2021 - Sept. 2022 32 34,7 % teurer
Dm Jän. 2021 - Sept. 2022 32 16,1 % teurer
Müller Jän. 2021 - Sept. 2022 32 12,5 % teurer
Preiswerteste Lebens-, Reinigungsmittel (Geschäfte):
Hofer Sept. 2021 - Sept. 2022 40 37,5 % teurer
Lidl Sept. 2021 - Sept. 2022 40 34,3 % teurer
Penny Sept. 2021 - Sept. 2022 40 38,0 % teurer
Spar Sept. 2021 - Sept. 2022 40 25,7 % teurer
Billa Sept. 2021 - Sept. 2022 40 35,0 % teurer
Billa Plus Sept. 2021 - Sept. 2022 40 36,9 % teurer
Interspar Sept. 2021 - Sept. 2022 40 27,2 % teurer
Marken-Drogeriewaren (Onlineshops):
Müller Okt. 2021 - Okt. 2022 71 7,3 % teurer
Bipa Okt. 2021 - Okt. 2022 91 1,2 % teurer
Dm Okt. 2021 - Okt. 2022 103 5,8 % teurer
Billa Okt. 2021 - Okt. 2022 55 13,1 % billiger
Interspar Okt. 2021 - Okt. 2022 81 7,5 % teurer
Marken-Lebens-, Reinigungsmittel (Onlineshops):
Billa Okt. 2021 - Okt. 2022 31 23,1 % teurer
Interspar Okt. 2021 - Okt. 2022 31 17,9 % teurer

Das Ergebnis zeigte auch, dass viele preiswerte Produkte wie etwa Eigenmarken nicht mehr im Sortiment verfügbar seien, sagte AK-Konsumentensprecherin Gabriele Zgubic. Konsumentinnen und Konsumenten seien also gezwungen, zu den ohnehin bereits hochpreisigen Markenprodukten zu greifen. Auch in diesem Segment habe es viele Preiserhöhungen gegeben, so Zgubic.

Bei manchen Produkten ortet die AK schlicht Preistreiberei. Günstiges Sonnenblumenöl sei heute um 194 Prozent teurer als vor einem Jahr. Bei Mehl betrage die Steigerung 118 Prozent und Feinkristallzucker sei um 61 Prozent teurer geworden.

Teuerung bis zu 719 Prozent

Bei günstigen Drogeriewaren hat die AK Preissteigerungen von bis zu 719 Prozent festgestellt. Für den Today-Nackellackentferner (pro 100 Milliliter) verlangte Bipa im Geschäft im Jänner 0,48 Euro. Im September gab es als „günstigsten“ Nagellackentferner nur jenen von Bi Good (100 Milliliter) um 3,93 Euro. Glasreinigerspray von Blink kostete 0,95 Euro (pro Liter) bei Müller im Onlineshop im Oktober 2021. Ende September 2022 war nur der Frosch Spiritus um 4,38 Euro (pro Liter) als „preiswertestes“ Produkt im Onlineshop zu finden – das ist ein Plus von 361,1 Prozent.