Eine Luftaufnahme zeigt ein Feuerwehrauto im Einsatz auf schneebedeckter Straße
APA/EXPA/JFK
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Wetter

Wintereinbruch mit Neuschnee

Ein Italien-Tief hat am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch für den ersten richtigen Wintereinbruch in den Alpen gesorgt. Bis zu ein halber Meter Schnee stellt eine gute erste Unterlage für die Skigebiete dar. Zugleich zeigt ein Blick auf die Messdaten: Schnee wird gerade in den Niederungen zunehmend seltener.

Laut dem Hydrographischen Dienst Tirol liegen in den Zillertaler Alpen beim Brandberger Kolmhaus auf 1.845 Meter Höhe inzwischen knapp 50 Zentimeter Schnee. Rund 40 Zentimeter kamen laut ZAMG auf dem Sonnblick in den Hohen Tauern und auf dem Nassfeld in den Karnischen Alpen dazu. 25 Zentimeter fielen auf dem Hochkar. Hier kann die Schneedecke noch etwas dicker werden, der leichte Schneefall hört nämlich erst am Nachmittag auf.

Auf den Bergen sind diese Neuschneemengen eine gute Unterlage für die kommende Skisaison. Nach dem wärmsten Oktober seit Messbeginn in Österreich und der viel zu milden ersten November-Hälfte haben sich die Temperaturen in der Höhe inzwischen der Jahreszeit angepasst, in 2.000 Meter Höhe bleibt es bis auf Weiteres durchwegs frostig.

Ein Fahrzeug des Winterdienstes bei der Räumung
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Neuschnee in Kaprun (Salzburg)

Vorgeschmack auf Winter in vier Städten

Auch wenn der Schnee in den Tälern wieder schmelzen wird: Mittwochfrüh gab es selbst in Bischofshofen und Bad Eisenkappel rund sechs Zentimeter Neuschnee, auch in Aigen im Ennstal und in Kössen in Tirol war es weiß.

Manche Landeshauptstädte haben den ersten Schnee in diesem Herbst schon hinter sich. In Wien wurde es bereits am Samstag weiß, St. Pölten registrierte am Wochenende sogar vier Zentimeter Schnee, selbst Linz war vorübergehend „angezuckert“.

Am Dienstag kam tagsüber noch Innsbruck dazu. Damit erhielten bereits vier der neun Landeshauptstädte einen Vorgeschmack auf den Winter – und das zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie vergangenes Jahr, als es mit Ausnahme des Rheintals am ersten Adventwochenende verbreitet schneite. In Klagenfurt, Graz und der Stadt Salzburg wurden beim aktuellen Wintereinbruch dagegen nur die Hausberge weiß.

Früher Wintereinbruch im Flachland?

Der Vergleich mit dem langjährigen Mittel, der Klimanormalperiode 1991 bis 2020, zeigt: Der Schneefall kam in Wien, St. Pölten und Linz eine gute Woche früher als normalerweise. Das Gegenteil gilt für Innsbruck, hier musste man heuer etwas länger auf den Schnee warten als im Durchschnitt.

Wetterstation erste Schneedecke im Jahr höchste November-Schneedecke (Datum) höchste November-Schneedecke (Höhe in Zentimetern)
Bregenz 27.11. 24.11.1999 50
Innsbruck (Universität) 19.11. 24.11.1999 49
Salzburg (Flughafen) 21.11. 30.11.1985 29
Linz 27.11. 7.11.1995 20
Sankt Pölten 27.11. 6.11.1941 48
Wien (Hohe Warte) 30.11. 24.11.1971 28
Eisenstadt 26.11. 30.11.1993 25
Klagenfurt 15.11. 18.11.1975 77
Quelle: ZAMG

In den Landeshauptstädten ist Schnee im November inzwischen keine Selbstverständlichkeit mehr. In Eisenstadt lag in den letzten zehn November-Monaten nur an drei Tagen Schnee, in Wien, St. Pölten und Graz an sechs Tagen. Immerhin 15 Tage mit Schneedecke in den letzten zehn November-Monaten gab es noch in Salzburg und Innsbruck, aber selbst dort blieb der November-Schnee schon in manchen Jahren aus.

Weiße 80er und 90er

Deutlich öfter und deutlich mehr hatte es in den Niederungen noch in den 1980er und 1990er Jahren im November geschneit. Das erklärt auch, dass die höchsten November-Schneedecken fast alle aus dem vergangenen Jahrhundert sind. Anfang November 1941 war in St. Pölten etwa ein knapper halber Meter Schnee gelegen, in Bregenz und Innsbruck 1999.

Linz hatte es gerade auf 20 Zentimeter Schneehöhe in einem November gebracht, das war im Jahr 1995. Es gibt nur eine späte Ausnahme bei der höchsten November-Schneedecke, nämlich Klagenfurt. Dort schneite es Ende November 2005 mit einem Italien-Tief 48 Zentimeter. Damals herrschte eine ähnliche Wetterlage wie jetzt.