Frau geht an einem geschlossenen Geschäft vorbei
IMAGO/Wolfgang Spitzbart
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Wirtschaft

Auch im Handel drohen Streiks

Nicht nur bei den Eisenbahnern, die am Montag streiken, sondern auch im Handel spitzen sich die Verhandlungen um den neuen Kollektivvertrag zu. So erteilte der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) seiner Teilgewerkschaft GPA eine Streikfreigabe für den Handel. Dort drohen Ausstände am nächsten vorweihnachtlichen Einkaufswochenende, hieß es aus der GPA.

Beim Feilschen um den Handels-KV geht es um höhere Gehälter für rund 430.000 Angestellte und Lehrlinge im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel. Am Dienstag könnte es nochmals Gespräche geben, der Termin wurde vorerst laut GPA aber noch nicht fixiert. Die Arbeitgeber boten zuletzt einen Gehaltsanstieg von vier Prozent und eine Einmalzahlung in Höhe von drei Prozent an. Die Gewerkschaft lehnt Einmalzahlungen ab und fordert angesichts der hohen Inflation ein Plus von zehn Prozent.

GPA: Angebot „nicht annehmbar“

Das Angebot der Arbeitgeber sei „für die Handelsangestellten angesichts der momentanen Teuerung nicht annehmbar“, so die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger, in einer Aussendung. Es handle sich um eine „Mogelpackung, denn vier Prozent dauerwirksame Gehaltserhöhung und drei Prozent Einmalzahlungen ergeben rechnerisch zwar sieben Prozent, jedoch die dauerhafte Wirkung sind nur vier Prozent auf das Gehalt“.

Die modifizierte Forderung der Gewerkschaft GPA liege bei plus 8,5 Prozent mit einem Mindestbetrag in Höhe von 200 Euro, was für niedrigere Gehaltsgruppen ein deutlich höheres Gehaltsplus in der Höhe von elf Prozent bedeute.

Bahnverhandlungen gescheitert – Streik

Vor Bekanntwerden der Streikfreigabe für den Handel war die fünfte Verhandlungsrunde zu einem neuen Bahn-KV gescheitert. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter gaben sich gegenseitig die Schuld am nun folgenden ganztägigen, österreichweiten Warnstreik der Eisenbahner am Montag. Nur Busse und kommunale Verkehrsbetriebe sind unterwegs, aber keine Regional-, Fern- und Nachtzüge oder S-Bahnen – mehr dazu in Verhandlungen gescheitert – morgen Streik.

Streik in Brauereien

Am Montag kommt es übrigens – gleichzeitig mit den Bahnmitarbeiterinnen und -mitarbeitern – auch zu Streiks in Brauereien.