Heizung
ORF.at/Patrick Bauer
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Wirtschaft

Schnellschätzung: Inflation bei 10,6 Prozent

Die starke Inflation in Österreich hat sich im November wegen niedrigerer Energiepreise wohl leicht abgeschwächt. Laut Schnellschätzung der Statistik Austria dürfte die Inflationsrate im November auf 10,6 Prozent gesunken sein.

„Ein Grund dafür ist, dass sich der Preisauftrieb bei den wichtigsten Inflationstreibern Haushaltsenergie und Treibstoffe etwas abschwächt“, teilte die Statistikbehörde am Dienstag mit.

Gegenüber dem Vormonat steigt das Preisniveau voraussichtlich um 0,3 Prozent. Im Oktober waren die Preise noch um elf Prozent höher als vor einem Jahr. Damit hatte die Inflation den höchsten Stand seit 70 Jahren erreicht.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) dürfte laut vorläufiger Schätzung gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,1 Prozent gestiegen sein. Im Vergleich zum Vormonat stieg das Preisniveau laut HVPI um 0,1 Prozent. Die endgültigen Zahlen werden am 16. Dezember bekanntgegeben.

Effekte durch Strompreisbremse erwartet

Im Dezember soll die Inflationsrate durch die Strompreisbremse weiter gedämpft werden, weil dadurch der Beitrag der Haushaltsenergie zur Teuerung verringert wird, sagte WIFO-Experte Josef Baumgartner im Ö1-Mittagsjournal. Die volle Wirkung der Strompreisbremse, die am Donnerstag in Kraft tritt, erwartet Baumgartner im Jänner und Februar.

Allerdings erhöhten die hohen Lohnabschlüsse die Inflation wiederum, weil die Unternehmen diese Kosten möglichst weitergeben. In Gaststätten, Restaurants, im Fremdenverkehr und in der Hotellerie dürften die Preise vor der Wintersaison also noch weiter steigen, schätzt der WIFO-Experte.

Leichter Rückgang auch im Euro-Raum

Auch im gesamten Euro-Raum dürfte die Inflationsrate erstmals seit vielen Monaten sinken. Für den November werden laut ersten Schätzungen von Eurostat 10,0 Prozent Inflation erwartet. Noch im Oktober hatte die Teuerung bei 10,6 Prozent gelegen.

Der leichte Rückgang vom bisherigen Rekordniveau dürfte denjenigen Währungshütern in der Europäischen Zentralbank (EZB) Argumente liefern, die eine etwas weniger kräftige Zinsanhebung auf der kommenden Dezember-Zinssitzung favorisieren. Die EZB strebt zwei Prozent Inflation als Idealwert für die Euro-Zone an. Von diesem Ziel ist sie aktuell sehr weit entfernt.