Ladestation für Elektroauto
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

ASFINAG-Ziel: E-Ladesäule alle 25 Kilometer

Der staatliche Autobahnbetreiber ASFINAG hat eine starke Beschleunigung beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge auf den Autobahnen und Schnellstraßen angekündigt. Im Auftrag des Klimaschutzministeriums soll es bis 2030 zumindest alle 25 Kilometer eine Ladestation geben.

„Die ASFINAG hat bereits 2016 begonnen, die Ladeinfrastruktur auszubauen, aber wir beschleunigen hier massiv“, sagte der ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl am Montag. Rund 40 Prozent der gesamten Verkehrsleistung in Österreich und damit rund 30 Mrd. Fahrzeugkilometer erfolgen auf Autobahnen und Schnellstraßen, so Hufnagl bei einem Pressegespräch. Das hochrangige Straßennetz sei deshalb zentral für die Mobilitätswende.

Derzeit gebe es entlang der Autobahnen und Schnellstraßen auf rund 2.269 Kilometern 31 Lademöglichkeiten mit 191 Ladepunkten. 2023 sollen sechs weitere Standorte dazukommen und die Zahl der Ladepunkte damit auf 220 steigen. „Wir können damit zumindest alle 60 Kilometer eine Lademöglichkeit offerieren.“ Herkömmliche Tankstellen gebe es derzeit im Abstand von rund 25 bis 30 Kilometern.

Die ASFINAG will den Ausbau der E-Ladeinfrastruktur in den kommenden Jahren deutlich verstärken. „Unser Ziel sind 1.500 Ladepunkte für Pkws bis 2030 mit mindestens 150 Kilowatt Ladeleistung“, so der Vorstand. Dabei müsse der Ladevorgang einfach und schnell sein, auch der Bezahlvorgang müsse vereinfacht werden.

Auch Ladestationen für Lkw geplant

Auch im Schwerverkehr werde die ASFINAG ab 2030, spätestens bis 2040, für eine Ladeinfrastruktur sorgen. Notwendig seien hier Schnellladestationen bis 1.000 Kilowatt Leistung und „Overnight Charger“, mit denen Lkws über Nacht geladen werden. Die ASFINAG will bis 2035 1.300 Ladestationen für den Schwerverkehr errichten, insgesamt werde es somit bis 2035 3.000 Ladepunkte für Pkws und Lkws auf den österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen geben.

Ministerium: Maßnahmen auch abseits der Autobahn

Das Klimaschutzministerium kündigte im Zuge des „Mobilitätsmasterplans 2030“ das „Sofortprogramm Erneuerbare Energie in der Mobilität“ an. Unter Einbindung von rund 80 Expertinnen und Experten seien 41 konkrete Maßnahmen erarbeitet worden, um die E-Mobilität voranzutreiben, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Eine davon sei die Ausrollung der notwendigen Infrastruktur für die E-Mobilität auch im niedrigrangigen Straßennetz. Demzufolge soll es bis 2030 österreichweit in maximal 15 Kilometer Entfernung einen Standort zum Schnellladen geben. Für die meisten Menschen werde die Distanz zur nächsten Ladestation 2030 deutlich unter drei Kilometern liegen.

Erreicht werden soll dieses Ziel mit einer Kombination aus privaten, betrieblichen und öffentlich zugänglichen Ladestationen. Im kommenden Jahr werde es hier auch ein Förderprogramm geben, das auf Regionen fokussiert, in denen es bisher kein flächendeckendes Ladenetz gibt, so Gewessler.

Neue Kompetenzstelle bei Ministeriumstochter

Eine zweite Maßnahme sei die Errichtung einer neuen Kompetenzstelle, die der „Dreh- und Angelpunkt für die Elektromobilität in Österreich“ werden soll, sagte die Ministerin. Zu den Aufgaben der Leitstelle zählen die Aufbereitung von Wissen, die Erstellung von Analysen und die Ableitung von Maßnahmen. Angesiedelt werde die Kompetenzstelle bei der Beratungsagentur Austria Tech, einer Tochter des Klimaschutzministeriums.