Gelbe Tonnen
ORF
ORF
Chronik

Plastikmüllsammlung ab 1. Jänner einheitlich

Ab 1. Jänner wird das Sammeln von Kunststoffverpackungen österreichweit einheitlich und einfacher. Alle Kunststoffverpackungen wie etwa Joghurtbecher, Plastiksackerl und Tuben werden dann gemeinsam mit Plastikflaschen und Getränkekartons in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack gesammelt.

„Für jede Art von Plastikverpackungsmüll heißt es mit Jänner ab in die Gelbe Tonne. Damit gibt es erstmals in ganz Österreich einheitliche Sammelregeln – das macht Sammeln einfacher und effizienter“, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Bisher wurde Plastikverpackungsmüll in Österreich sehr unterschiedlich gesammelt. Mancherorts wurden sämtliche Kunststoffverpackungen gesammelt, anderswo nur Plastikflaschen und Getränkekartons vom Restmüll getrennt.

Mehr Recyclingmaterial

Zudem komme es so zu mehr Sammelmengen und mehr Recyclingmaterial könne wiedereingesetzt werden – das spare wertvolle Rohstoffe, sagte die Ministerin. „So können wir in Zukunft mehr recyceln und schützen unsere Umwelt und unser Klima.“ Dadurch wird ein Sammelplus von 20 Prozent bei Kunststoffverpackungen erwartet.

2025 ist dann die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in ganz Österreich verpflichtend. Einige Bundesländer, etwa Wien und Niederösterreich, ziehen das bereits vor und sammeln bereits jetzt auch Metalle in der Gelben Tonne – mehr dazu in noe.ORF.at.

Diese Maßnahme trägt auch wesentlich zur Erreichung der europaweit geltenden Recyclingquoten bei. 2025 müssen 50 Prozent der Verpackungen recycelt werden, 2030 dann 55 Prozent. Aktuell liegt die Recyclingquote bei 25 Prozent. Für Plastikgetränkeflaschen gelten zudem ambitionierte Sammelquoten: 77 Prozent bis 2025, 90 Prozent bis 2029.

Eine Million Tonnen Verpackungen

Die Müllsammelmenge ist heuer aufgrund des Konsumrückgangs gesunken. Österreichs Haushalte haben 2022 über eine Million Tonnen Verpackungen und Altpapier gesammelt, um 3,5 Prozent weniger als im Vorjahr, zeigt die Sammelbilanz der Altstoff Recycling Austria (ARA). „Die gesunkene Sammelmenge ist vor allem auf die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Teuerungskrise zurückzuführen: Die Menschen konsumieren insgesamt weniger.“

Grafik zur Verpackungs-Sammelbilanz 2022
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: ARA

Deutlich rückläufig war die Sammelmenge bei Papierverpackungen, Zeitungen und Zeitschriften (minus 6,6 Prozent). Der Einsatz von Druckerzeugnissen wie etwa Werbeprospekten und Zeitungen sei erheblich zurückgegangen, der Trend zur Digitalisierung und zum Konsum digitaler Medien setzte sich fort, so ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke.

Die Wiederaufnahme des Tourismus und von Feiern etwa zum Jahreswechsel haben hingegen bei Glas einen Anstieg der Sammelmenge um 2,5 Prozent auf 260.000 Tonnen gebracht. Bei Metall ist die Sammelmenge mit 31.900 Tonnen auf dem Vorjahresniveau, wobei in den Tourismusgebieten ein Anstieg im Vergleich zum Lockdown von 2021 zu verzeichnen ist, während die Sammelmenge in den nicht von Tourismus geprägten Gebieten leicht rückläufig ist.

Die Österreicherinnen und Österreicher sammelten heuer 176.000 Tonnen Kunststoffverpackungen, ein Rückgang um 2,4 Prozent. Auch hier sei in tourismusreichen Regionen ein Anstieg zu beobachten, in Gebieten ohne relevanten Fremdenverkehr ein Rückgang der Sammelmenge. Daraus lassen sich laut Hauke leichte Einsparungstendenzen bei Kunststoffverpackungen ableiten.