Arbeiter reinigt eine Fensterscheibe
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit im Dezember bei 7,4 Prozent

Der heimische Arbeitsmarkt hat sich trotz der Konjunkturschwäche zum Ende des Jahres gut entwickelt. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr in ganz Österreich zurückgegangen, im Schnitt liegt sie laut Arbeitsmarktservice (AMS) bei 7,4 Prozent. Einige Bundesländer verzeichnen Rekordwerte.

Mit einer Arbeitslosenquote von vier Prozent hat Salzburg gemeinsam mit Tirol den niedrigsten Wert aller Bundesländer. Insgesamt ist die Arbeitslosigkeit nicht nur im Vergleich zum Pandemieniveau gesunken, sie liegt mittlerweile auch ein halbes Prozent unter dem Dezember 2019. Die größten Rückgänge gab es dabei im Tourismus, im Handel, bei den Leiharbeitsfirmen und bei der Hausbetreuung.

Der positive Trend zieht sich aber nahezu durch alle Regionen, Branchen und gesellschaftliche Schichten – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Arbeitslosigkeit in Tirol so niedrig wie vor 21 Jahren

Das AMS Tirol zog mit der niedrigsten Arbeitslosenquote seit 1984 eine positive Bilanz für das Jahr 2022. Noch nie zuvor waren in Tirol so viele Menschen beschäftigt. Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von vier Prozent gab es letztes Jahr wenig arbeitslose Menschen. Dem gegenüber standen im abgelaufenen Jahr im Schnitt 9.877 offene Stellen, die sofort besetzt werden hätten können.

„Zum ersten Mal seit dem 19. Jahrhundert ist die Tiroler Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren geschrumpft. Dieser demografische Wandel wird in den kommenden Jahren noch deutlicher spürbar sein als heute", so Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Zehnjahrestief in Vorarlberg

Ende Dezember 2022 waren 9.457 Personen beim AMS Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt. Das entsprach einem Rückgang von 713 Personen bzw. 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. So niedrig war die Zahl der Arbeitslosen zuletzt Ende Dezember 2012, teilte das AMS mit.

Mit 5,2 Prozent konnte in einem Dezember eine Arbeitslosenquote verzeichnet werden, die letztmalig im Jahr 2001 (4,7 Prozent) niedriger war. Mit 5.029 offenen Stellen erhöhte sich das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahr um 369 Stellen bzw. 7,9 Prozent. 227 offene Lehrstellen standen im Dezember 197 Lehrstellensuchende gegenüber – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Wieder mehr Personal in Wiener Gastronomie

In Wien waren im Dezember erneut weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 148.455 Arbeitslose waren es mit jenen in AMS-Schulungen, ein Minus von sechs Prozent. Vor allem in der Hotellerie und in der Gastronomie ging die Arbeitslosigkeit im Dezember um fast 17 Prozent zurück. Auch der Einzelhandel freute sich über rund zehn Prozent weniger Arbeitslose. Am geringsten war der Rückgang in der Baubranche.

Es gibt auch eine Neuerung: Die Wiener Unternehmen sollen jetzt in ihren Bezirken direkt betreut werden. Ab sofort werden alle 50.000 Klein-, Mittel- und Großbetriebe im Bezirk ihres Firmensitzes betreut – mehr dazu in wien.ORF.at.

Arbeitssuchende bei der Registrierung in einer Geschäftsstelle des AMS-Wien
APA/Roland Schlager
Durch örtliche Nähe könne man zielgerichteter auf die Bedürfnisse der Unternehmen eingehen, so das AMS

Mehr junge Menschen im Burgenland arbeitslos

10.988 Menschen im Burgenland waren zum Jahresende ohne Beschäftigung, das ist gegenüber dem Dezember des Vorjahres ein Rückgang von 6,4 Prozent: 9.603 waren arbeitslos, 1.385 weitere in Schulungen. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum Dezember 2021 im Burgenland um sechs Prozent und liegt damit unter dem Durchschnitt Österreichs.

Auch die Zahl der Schulungsteilnehmer und die Zahl der Arbeitssuchenden, die älter als 50 Jahre sind, ging im Burgenland zurück. In einem Bereich gibt es im Burgenland – anders als österreichweit – allerdings einen Anstieg bei den Arbeitslosen: In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen gibt es im Jahresvergleich ein Plus von zehn Prozent – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

OÖ: Anstieg der Arbeitslosigkeit nur im Mühlviertel

Mit 5,1 Prozent lag die Arbeitslosenquote in Oberösterreich im Dezember um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Vergleichsmonat des Vorjahres und deutlich unter dem Bundesschnitt. Insgesamt waren mehr als 680.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher in Beschäftigung und gut 37.000 Menschen auf Jobsuche.

Besonders auffällig ist der Rückgang von fast einem Drittel bei Langzeitarbeitslosen. Ein Blick auf die offenen Stellen zeigt, dass in Oberösterreich derzeit vor allem der Handel nach Arbeitskräften sucht sowie Unternehmen im Produktionsbereich. Einzig in den Bezirken Rohrbach, Freistadt und Perg wurde ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnet – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Wetter beeinflusste steirischen Arbeitsmarkt

Knapp 39.000 Menschen waren in der Steiermark im Dezember arbeitslos – der niedrigste Stand seit 22 Jahren. In der Baubranche ist die Arbeitslosigkeit aufgrund des milden Wetters niedrig. „Wir haben hier sogar gegenüber dem Vorjahr weitere Rückgänge und wir sehen das auch, dass die Betriebe im Baugewerbe tatsächlich auch über den Winter zusätzliche Arbeitskräfte gesucht haben“, so AMS-Chef Karl-Heinz Snobe.

Einzig im Bezirk Liezen gab es mehr Arbeitslose. „Wir haben hier um 2,1 Prozent mehr arbeitslose Menschen und das ist eindeutig auf den Mangel an Schnee zurückzuführen", so Snobe. 2023 werde nicht mehr mit historischen Daten aufwarten können, dennoch sei für das zweite Halbjahr 2023 Optimismus berechtigt – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Arbeiter auf einer Baustelle
ORF.at/Lukas Krummholz
Vor allem in der steirischen Baubranche war die Arbeitslosigkeit zuletzt niedrig

Tourismus in Kärnten hat sich erholt

Im Dezember 2022 lag die Arbeitslosenquote in Kärnten bei 9,6 Prozent – einer der niedrigsten Werte seit Aufzeichnungsbeginn, so das AMS Kärnten. Gleichzeitig war die Zahl der Beschäftigten mit 215.000 weiterhin auf einem Rekordniveau.

Besonders hoch war die Nachfrage nach Arbeitskräften in den Bereichen Handel, Reinigung und Tourismus, wo im abgelaufenen Jahr am stärksten Arbeitslosigkeit abbgebaut wurden. Laut AMS-Leiter Peter Wedenig gab es um 35 Prozent weniger Arbeitssuchende als 2021. Nach wie vor gebe es eine Nachfragesteigerung im Bereich der Arbeitssuchenden – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

NÖ: Vollbeschäftigung in fünf Bezirken

Seit nunmehr 22 Monaten in Folge geht die Arbeitslosigkeit auch in Niederösterreich zurück und lag Ende Dezember mit 7,1 Prozent um 1,9 Prozentpunkte niedriger als vor der CoV-Krise im Jahr 2019. Niedriger war die Arbeitslosenquote in Niederösterreich zuletzt vor 22 Jahren (im Dezember 2000) mit 6,7 Prozent, so AMS- Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.

Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent bzw. um 3,9 Prozent im Vergleich zu 2019 auf 640.000 Personen gestiegen. Die Unternehmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften. Ende Dezember waren mit 17.064 freien Stellen um über vier Fünftel mehr als vor der Krise im Jahr 2019 gemeldet. Ein so hohes Stellenangebot gab es in Niederösterreich laut AMS noch nie – mehr dazu in noe.ORF.at.