Mit rund 21 Millionen Tonnen hat der Verkehr aber um über 50 Prozent mehr CO2 verursacht als im Jahr 1990. Um den CO2-Ausstoß des Verkehrs im nötigen Ausmaß reduzieren zu können, braucht es rasch zusätzliche Maßnahmen.
„Die CO2-Emissionen des Verkehrs gehen zurück, aber in einem zu geringen Ausmaß. Um rechtzeitig das Klimaziel erreichen zu können, braucht es deutlich größere Schritte“, stellte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer in einer Aussendung fest. Der VCÖ wies darauf hin, dass im Vorjahr der Verkehr rund 21 Millionen Tonnen CO2 verursacht hat, um rund 0,6 Millionen Tonnen weniger als im Jahr 2021 und um rund drei Millionen Tonnen weniger als im Jahr 2019.
Aufholbedarf bei Verkehr besonders groß
Während andere Sektoren bereits vor der Covid-19-Pandemie einen Rückgang der Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 erreicht hatten, etwa im Gebäudesektor um ein Drittel, gab es im Verkehr eine massive Zunahme. „Der Aufholbedarf beim Klimaschutz ist im Verkehrssektor besonders groß und die Zeit drängt“, so Mosshammer.
Die Treibhausgas-Emissionen müssten rasch reduziert werden, sonst komme es zu Kipppunkten, also nicht mehr umkehrbaren Entwicklungen beim Klima. Pro Kopf verursacht Österreich mit 8,6 Tonnen pro Jahr fast doppelt so viele Treibhausgase wie im globalen Durchschnitt.
VCÖ plädiert weiter für niedrigere Tempolimits
Das derzeit ungenutzte Klimaschutz-Potenzial im Verkehrsbereich ist endlich zu nutzen. Allein 830.000 Tonnen CO2 pro Jahr können laut Umweltbundesamt durch Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen und Tempo 100 statt 130 auf Autobahnen vermieden werden.
„Niedrigere Tempolimits sind die ‚Low Hanging Fruits‘ im Klimaschutz. Sie sind mit geringerem Aufwand rasch umsetzbar und bringen großen Nutzen, auch über den Klimaschutz hinaus, wie etwa weniger Verkehrslärm und mehr Verkehrssicherheit“, verdeutlichte Mosshammer.
Großes Potenzial liegt dem VCÖ zufolge auch in der Verlagerung auf den Öffentlichen Verkehr.