Skiunfall
puckillustrations – stock.adobe.com
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Chronik

Pistenunfälle: Weniger Verletzte, mehr Tote

Wenig Schnee, aber hohe Pistenfrequenz: Diese Kombination hat in den vergangenen Tagen zu vielen Unfällen geführt. Laut den Daten des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit (ÖKAS) ist die Zahl der Verletzten im Vergleich zu anderen Saisonen unterdurchschnittlich. Über dem Schnitt liegt allerdings die Zahl der Todesfälle.

Seit Anfang November kamen auf den Pisten in Österreich 13 Skifahrer und Skifahrerinnen ums Leben, wie das Kuratorium am Mittwoch in einer Aussendung bekanntgab. In den vergangenen zehn Jahren sind im Schnitt pro Jahr sieben Menschen gestorben. Sieben der insgesamt 13 Todesopfer waren unter 30 Jahre alt, drei davon unter 20 Jahre.

Alle davon sind der Unfallursache „Sturz mit Aufprall gegen Hindernis“ zuzuordnen. Die fünf Opfer über 51 Jahre sind alle aufgrund eines Herz-Kreislauf-Versagens verstorben. Ein 47-jähriges Todesopfer wurde keiner dieser Altersgruppen zugeordnet. Elf tödliche Unfälle wurden in Tirol registriert, jeweils einer in der Steiermark und in Salzburg.

Ermittlungen wegen tödlichen Skiunfalls in Tirol

Nach einem tödlichen Skiunfall am Neujahrstag am Hintertuxer Gletscher in Tirol hatte die Staatsanwaltschaft Innsbruck ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Eine 28-jährige Niederländerin starb dort, nachdem sie einen Fangzaun durchbrochen hatte und gegen einen Baum geprallt war – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Wie das Kuratorium mitteilte, befinden sich unter den bisher 505 Verletzten seit November (Durchschnitt 709 pro Jahr in den vergangenen zehn Jahren) mehr Männer als Frauen. Zudem stammt knapp die Hälfte der Verletzten aus Deutschland. Das sie auch in den vergangenen Jahren der Fall gewesen. Abweichungen geben es nur wenige. Seit November wurden zudem 217 Unverletzte registriert.

Vermutlich mehr schwere Unfälle

„Schwerverletzte“ sind in der Statistik des Kuratoriums nicht erfasst. Denn ob jemand schwer verletzt ist und was unter diesem Begriff zu subsumieren sei, könne erst nach entsprechender Diagnose im Krankenhaus festgestellt werden. „Die Schwere der Verletzung kann nicht die Alpinpolizei eindeutig beurteilen und feststellen, sondern einzig und allein die Ärzte im Krankenhaus“, betonte Martin Loitlesberger, der Alpinausbildungsleiter im Innenministerium, gegenüber der APA – mehr dazu in tirol.ORF.at.

In dieselbe Kerbe stieß ÖKAS-Präsident Peter Paal. Die Verhältnisse würden aber darauf hindeuten, dass es in diesem Jahr mehr schwere Unfälle und somit Schwerverletzte gibt. Ähnliches hörte man zuletzt etwa auch aus der Innsbrucker Klinik. „Wenn jemand stürzt, ist bei diesen Verhältnissen ein leichter Sturz schon schwer. Wenn jemand schwer stürzt, hat er derzeit umso schwerere Verletzungen“, so Paal.

Weiterhin anspruchsvolle Bedingungen

Die Bedingungen für Wintersportler und -sportlerinnen würden bis zu den nächsten ergiebigen Schneefallereignissen „anspruchsvoll“ bleiben, warnten sämtliche Einsatzorganisationen. Bei den derzeitigen Bedingungen bestehe ein erhöhtes Risiko, sich bei einem Sturz schwer zu verletzen, insbesondere wenn man dabei über den Pistenrand hinausgerät.

Deshalb seien gerade jetzt die „Grundregeln für einen sicheren Schneesport“ besonders zu beachten, die da unter anderem heißen: angepasst fahren, Material checken, aufwärmen und Eigenkönnen verbessern.