Die Beschaffung der Endkunden-Strommengen erfolge auf Basis einer langfristigen Preisabsicherung über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren im Voraus, um möglichst stabile Preise anbieten zu können, so der teilstaatliche Stromkonzern am Montag. Auch der Verbund-Vertrieb müsse trotz der Eigenproduktion innerhalb der Gruppe Strom zu Marktpreisen einkaufen.
Im Schnitt fünf Euro pro Haushalt
Für durchschnittliche Bestandskundinnen und -kunden mit einen Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) bedeutet die Preiserhöhung unter Berücksichtigung der bundesweiten Stromkostenbremse monatliche Mehrkosten von fünf Euro (inklusive Umsatzsteuer). Die Bundes-Strompreisbremse gilt bis zu einem Jahresverbrauch von 2.900 kWh.
Bei einer Jahresabnahmemenge von weniger als 2.900 kWh führt die Preisanhebung zu keiner Erhöhung der Energiekosten, das treffe auf mehr als die Hälfte der Verbund-Bestandskundinnen und -kunden zu. Die Energiekosten machen rund die Hälfte der Energierechnung aus, der Rest entfällt auf Netzgebühren, Steuern und Abgaben.
Die Marktpreise seien seit Herbst an den europäischen Beschaffungsmärkten erheblich gestiegen. Die Beschaffungskosten für Strom für 2023 hätten sich im Vergleich zu 2022 um mehr als 170 Prozent und im Vergleich zu 2021 um mehr als 400 Prozent erhöht.
Preissenkung für Neukunden
Der Arbeitspreis für Kundinnen und Kunden mit Standardlastprofil im Haushaltssegment steigt auf 23,9 Cent pro kWh netto bzw. 28,68 Cent pro kWh brutto. Der Grundpreis erhöht sich auf Basis des Anstiegs beim Verbraucherpreisindex (VPI) um durchschnittlich 22 Cent pro Monat.
Im Neukundensegment könne kurzfristiger auf Preisbewegungen reagiert werden. Der Verbund reflektiere die aktuell – von einem sehr hohen Niveau – wieder sinkenden Großhandelspreise mit einer Tarifsenkung auf 33 Cent pro kWh netto bzw. 39,6 Cent pro kWh brutto – von zuletzt 41 Cent netto und 49,2 Cent pro kWh (brutto).
Härtefallfonds mit zehn Mio. Euro dotiert
Für Kundinnen und Kunden, die besonders stark von den steigenden Lebenshaltungskosten betroffen sind, hat der Verbund einen Härtefallfonds in der Höhe von zehn Millionen Euro eingerichtet. Seit 2009 hilft der Verbund-Stromhilfefonds der Caritas von Energiearmut betroffenen Menschen in Österreich. Für 2023 hat der Verbund diese Unterstützungsleistung an die Caritas auf fünf Millionen Euro aufgestockt.