Eine Frau mit einer Creme
Getty Images/Tetra images RF/JGI/Jamie Grill
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Wirtschaft

Jährlich 222 Euro für Haut- und Körperpflege

Jeder private Haushalt in Österreich hat im vergangenen Jahr im Schnitt 222 Euro für Kosmetik und Körperpflege ausgegeben und 55 Produkte erworben. Das sind um drei Euro bzw. zwei Produkte weniger als 2021, hat das Marktforschungsinstitut GfK erhoben.

Die letzten beiden Jahre seien in Hinblick auf die Pandemie sehr turbulent gewesen. „Der Markt und die Konsumgewohnheiten haben sich verändert“, sagte Andrea Schneider, Sprecherin der Branchenplattform Kosmetik transparent.

„Wir sehen leichte Rückgänge im Bereich der Ausgaben für Haut- und Körperpflege, aber in Summe ist der österreichische Markt weiter stabil“, so die Sprecherin. Etwas gesunken sind die Ausgaben für Haarpflege (2021: 44,6 Euro/2022: 43,7 Euro). Bei Mundpflege (2021: 43,6 Euro/2022: 43,3 Euro) gab es ebenso leichte Abstriche wie bei Hautpflege (2021: 76,2 Euro/2022: 74,7 Euro).

„Auch der Ukraine-Krieg hat Auswirkungen auf den weltweiten Rohstoffmarkt und die Produktverfügbarkeiten. Die Industrie steht vor vielen globalen Herausforderungen“, so Schneider weiter. Regionale Wertschöpfungsketten würden wichtiger werden.

Fast alle kaufen Haut- und Körperpflegeprodukte

Nach den durchwachsenen Pandemiejahren bleibe der Personal-Care-Markt stabil, sagte auch GfK-Marktforscherin Sandra Bayer. Fast alle österreichischen Haushalte, nämlich 96 Prozent, kaufen Haut- und Körperpflegeprodukte. 209 Millionen Packungen waren es 2022. Das entspreche einer Frequenz von zwei Einkäufen im Monat, für die rund 9,30 Euro pro Warenkauf ausgegeben werden.

Während die Bereiche Hautpflege (minus 0,1 Prozentpunkte) und Haarpflege (minus 1,5 Prozentpunkte) Abnehmerinnen und Abnehmer verloren, kauften mehr Haushalte Produkte aus dem Bereich der Mund-und Zahnpflege (plus 1,5 Prozentpunkte).

Drogerieregale
ORF.at/Julia Hammerle
Die Käufe von Haarpflegeprodukten gingen etwas zurück

Ein Blick auf ausgewählte Personal-Care-Kategorien zeigt zudem, dass die Käuferreichweiten fast bei allen Segmenten leicht rückläufig sind: Shampoos (minus 4,3 Prozentpunkte), Toilettenseifen (minus 4,3 Prozentpunkte) und Badezusätze (minus 2,7 Prozentpunkte). Zu den Gewinnersparten zählten dagegen Deos (plus 1,2 Prozentpunkte) sowie Haarstyling-Produkte (plus 0,9 Prozentpunkte). Der Bereich der Lippenpflege blieb konstant.

Drogeriefachhandel legte zu

Jeder zweite Haushalt entschied sich 2022 zumindest einmal für Natur- bzw. naturnahe Kosmetik. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl an Kundinnen und Kunden zwar abgenommen (minus 0,8 Prozentpunkte), die Ausgaben pro Haushalten insgesamt sind aber gestiegen – von 53 auf 53,50 Euro.

Unter den Vertriebskanälen legte der Drogeriefachhandel mit 63,1 Prozent der Umsätze um 0,8 Prozentpunkte zu, die anderen Absatzwege verloren leicht: Apotheken verzeichneten laut Kosmetik transparent einen Rückgang an Umsatzanteilen von 3,6 auf 3,5 Prozent. Parfumerien stehen nun bei 5,9 Prozent Umsatzanteil am Gesamtmarkt, vor der Pandemie hielten sie sieben Prozent.

Zum Gesamtumsatz 2022 steuerte der Warenkorb Haare (Shampoos, Pflege, Styling, Farbe) 15,7 Prozent bei (2021: 16,2 Prozent). Zahn- und Mundpflege kam auf 17,4 Prozent (2021: 17,1 Prozent), Hautpflege (Gesicht und Körper, Lippen und Sonnenschutz) verbuchte 24,5 Prozent (2021: 24,8 Prozent) und der restliche Personal-Care-Bereich (Deos, Rasur, Seifen, Duschbäder und Badezusätze, Fußpflege, Parfum und dekorative Kosmetik) 42,3 Prozent (2021: 41,8 Prozent).