Die Maßnahmen zur Eindämmung der Netzkosten dürften erst ab März greifen. „Preiserhöhungen gab es aber auch bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen, etwa bei Nahrungsmitteln“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. „Der zum Jahresende rückläufige Preisdruck bei Treibstoffen ließ im Jänner nicht mehr weiter nach.“
Damit wurde die Inflation im Jänner gegenüber der ersten Schnellschätzung von 11,1 Prozent sogar noch um 0,1 Prozentpunkte höher errechnet. Zuletzt hatte sich der Preisauftrieb leicht abgedämpft und lag im Dezember 2022 bei 10,2 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Dezember stieg die Inflation im Jänner um 0,9 Prozent.

Preisniveau für täglichen Einkauf stieg um 16,8 Prozent
Besonders belastend für viele Menschen sind die starken Preissteigerungen im Bereich der wöchentlichen und täglichen Einkäufe. Der Wocheneinkauf wird durch den Miniwarenkorb abgebildet, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält. Dessen Preisniveau stieg im Jahresvergleich um 12,9 Prozent.
Der Mikrowarenkorb, der den täglichen Einkauf widerspiegelt, enthält vor allem Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus. Das Preisniveau für den täglichen Einkauf stieg im Jahresabstand um 16,8 Prozent.
Inflation im Euroraum schwächt sich zu Jahresbeginn ab
Im Euro-Raum hat der nachlassende Preisauftrieb bei Energie die Inflation zu Jahresbeginn deutlich sinken lassen. Die Verbraucherpreise nahmen im Jänner binnen Jahresfrist um 8,6 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Die erste Schätzung hatte sogar noch etwas niedriger bei 8,5 Prozent gelegen. Noch im Dezember hatte die Inflation 9,2 Prozent betragen, im November 10,1 Prozent.
Die Energiepreise schoben die Teuerungsrate zwar auch im Jänner kräftig an. Aber der Preisanstieg fiel nicht mehr ganz so kräftig aus wie noch zuletzt. Binnen Jahresfrist verteuerte sich Energie um 18,9 Prozent nach 25,5 Prozent im Dezember.
Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak nahmen um 14,1 Prozent zu, im Dezember waren es noch 13,8 Prozent gewesen. Die Preise für Industriegüter ohne Energie zogen im Jänner um 6,7 Prozent an nach 6,4 Prozent im Dezember. Dienstleistungen kosteten im Jänner wie zuvor im Dezember 4,4 Prozent mehr.