Die Zahl der Campingübernachtungen ist über die vergangenen Jahre stetig gestiegen – außer 2020, als die Coronavirus-Krise auch dort ihre Spuren hinterließ. Wurde 2019 noch in fast 7,15 Millionen Nächten gecampt, waren es im Jahr darauf nur mehr sechs Millionen Nächte (minus 16 Prozent).
2021 gab es zwar wieder ein Plus. 6,38 Millionen Übernachtungen entsprachen aber noch nicht ganz dem 2017er Wert (6,4 Mio. Nächtigungen). Erst voriges Jahr wurde der Vorkrisenwert von 2019 wieder überschritten – dafür aber gleich ordentlich.
Ein Drittel in Kärnten
Mit 2,7 Mio. Übernachtungen mit Wohnmobil, Caravan oder Zelt entfiel mehr als ein Drittel aller Campingübernachtungen auf Kärnten. Hinter dem südlichsten Bundesland folgten nach Nächtigungen Tirol (2,1 Mio.) und Salzburg (0,86 Mio.), so die Zahlen von Camping.info auf Basis von Daten der Statistik Austria.
„Der Campingboom ist nach wie vor ungebrochen“, sagte der Geschäftsführer der Buchungsplattform Camping.info, Maximilian Möhrle. „Mittlerweile sind beliebte Campingplätze nicht mehr nur ausschließlich in der Hochsaison oder in den Ferienzeiten gut gebucht.“
Ausbau von Infrastruktur und Angebot
Auch der Bestand an Freizeitfahrzeugen wuchs in den vergangenen Jahren beständig. Aktuell sind in Österreich gut 83.000 – jeweils mehr als 41.000 Wohnmobile und fast 42.000 Wohnwagen – zugelassen, fast um 20.000 mehr als vor fünf Jahren.
Die steigende Nachfrage führe zu einem Ausbau der Infrastruktur auf Campingplätzen. Viele Betreiber haben in den letzten Jahren investiert und ihre Angebote modernisiert und erweitert. Mittlerweile werden nicht nur Standplätze für Wohnmobile und Zelte angeboten, sondern auch Mobilheime und Luxuszelte.
Auch das Angebot auf den Campingplätzen ist mit den Bedürfnissen der Camper umfangreicher geworden. Von Poolanlagen und Wellnesseinrichtungen bis zum platzeigenen Golfplatz wird immer mehr geboten.
Trend zu mehr Nachhaltigkeit
Auch ein Trend zu mehr Nachhaltigkeit ist gegeben, erläuterte der Kärntner Campingplatzbetreiber Georg Mößler. Er ist Gründungsmitglied des Zusammenschlusses Greencampings.at. „Wir versuchen, die Nachhaltigkeit über das Umweltzeichen hinaus zu vertiefen“, so Mößler mit Verweis auf den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf seinen Plätzen.
„Wir erneuern auch die Strom- und Netzinfrastruktur, um die Gäste zu einem geringen Verbrauch zu animieren.“ Zudem lässt der Unternehmer für seine Campingplätze auch den CO2-Fußabdruck berechnen, um weitere Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit zu setzen.
Grundsätzlich sei seit Jahren im Camping ein Qualitätstrend gegeben. Dabei gehe es um die Infrastruktur auf den Plätzen, Sanitäreinrichtungen, Spielplätze, Animation auf dem Platz und darüber hinaus sowie die Ausstattung. Hauptgrund für Campingurlaube bleibt laut Mößler aber „die Natur, das Grüne, ist das Wichtigste. Dazu muss die Dienstleistung stimmen.“