Der Wolfgangsee
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Badegewässer: Platz zwei in EU-Ranking

Im jüngsten Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) über die Qualität der Badegewässer in Europa hat Österreich den ersten Platz zwar an Zypern verloren. Von 260 der im Vorjahr untersuchten heimischen Badestellen wurden aber 96,9 Prozent als „ausgezeichnet“ eingestuft – mehr als in fast allen anderen EU-Ländern sowie Albanien und der Schweiz.

„Die Qualität der Badegewässer in der EU ist weiterhin hoch“, so der am Freitag veröffentlichte Bericht der in Kopenhagen ansässigen EEA. Im Jahr 2022 seien 85,7 Prozent der Badegewässer in der EU als ausgezeichnet eingestuft worden, 95,9 Prozent erfüllten die Mindestqualitätsstandards.

„Damit bestätigt sich der positive Trend der vergangenen Jahre.“ Dabei sei die Qualität von Küstenbadegewässern (88,9 Prozent „ausgezeichnet“) im Allgemeinen besser als die von Flüssen und Seen. Von den Binnenbadegewässern weisen nur 79,3 Prozent die höchste Bewertung auf.

252 Gewässer „ausgezeichnet“

In Österreich wurden 260 Badegewässer gemeldet. 96,9 Prozent, also 252 Badegewässer, wurden als „ausgezeichnet“ klassifiziert, bei 2,3 Prozent wurde die Wasserqualität als „gut“ bewertet. Die Qualität eines Gewässers war „ausreichend“, ein weiteres konnte nicht zur Bewertung herangezogen werden.

Grafik zum Badewasser in der EU
Grafik: APA/ORF; Quelle: EU-Umweltagentur

Saubere Gewässer wichtig für Klimaziele

Die gute Bewertung der EU freue ihn „ganz besonders“, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP). Saubere Gewässer seien auch wichtig für die Biodiversität. „Indem wir die ausgezeichnete Qualität unseres Wassers schützen, tragen wir auch zum Erhalt wichtiger Trinkwasserressourcen bei“, so auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). „Dadurch sichern wir die Lebensgrundlage von uns allen.“

Auch die EEA wies auf die Bedeutung sauberer und sicherer Badegewässer für die Erreichung der Ziele des Aktionsplans zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung und des Europäischen „Green Deal“ hin. Bis 2050 möchte die EU klimaneutral werden und eine nachhaltige Ressourcennutzung erreichen. Dazu gehören auch die Wiederherstellung und der Schutz der europäischen Meeres- und Süßwasserökosysteme und ihrer Dienstleistungen.

Eine Frau schwimmt in einem See
ORF.at/Dominique Hammer
Saubere Gewässer spielen auch für die Erreichung der Klimaziele eine wichtige Rolle

21.658 Messstellen untersucht

Insgesamt wurden 21.658 Messstellen in der EU und 315 in Albanien und der Schweiz untersucht. 85,6 Prozent davon boten ausgezeichnete Wasserqualität. Schlusslichter waren Estland (64,6 Prozent), Ungarn (63,1), die Slowakei (59,4) und Polen (55,9 Prozent). An 95,9 Prozent der Standorte wurden die EU-Mindeststandards für die Wasserqualität eingehalten – eine minimale Steigerung zum Vorjahr.

Nur in zwei EU-Ländern war die Qualität der Badegewässer an drei Prozent oder mehr der Standorte mangelhaft: in den Niederlanden und in Schweden. In Albanien wurden acht Badegewässer mit mangelhafter Qualität eingestuft (6,7 Prozent), infolge des Baus mehrerer Kläranlagen sei jedoch diese Zahl seit 2015 (39,1 Prozent) deutlich zurückgegangen, hieß es.

Hervorgehoben werden in dem Bericht auch andere Initiativen zur Verbesserung der Wasserqualität. So investiere Paris 1,4 Milliarden Euro, um die Seine zunächst bei den Olympischen Spiele 2024 als Schwimmstrecke des Triathlon-Wettbewerbs zu nutzen. Ab 2025 sollen dann entlang der Seine und der Marne 20 Schwimm- und Badeplätze eröffnet werden.