„Globaler Protesttag“: Demos auch in Österreich

Am „globalen Protesttag“ gegen die Macht der Banken und einen schrankenlosen Kapitalismus haben sich auch Demonstranten in mehreren österreichischen Städten wie Wien, Salzburg, Innsbruck, Graz und Linz beteiligt.

In Österreich beteiligt sich eine Reihe von Organisationen an den Protesten. Nach anderen Ländern gingen „jetzt auch hier (...) die Menschen selbst organisiert auf die Straße. Sie fühlen sich von einer Politik, die im Interesse kleiner Eliten handelt, nicht mehr vertreten“, hieß es in einer Aussendung der globalisierungskritischen Vereinigung ATTAC Österreich.

SOS Mitmensch: Politik entzieht sich Verantwortung

Auch SOS Mitmensch unterstützt die Aktionen: „Die Politik muss viele wichtige Entscheidungen treffen, doch wir erleben derzeit eine Phase, in der sie sich dieser Verantwortung entzieht und entweder in Stillstand verharrt oder die falschen Prioritäten setzt. Es droht ein Erstarren unserer Gesellschaft, zum Nachteil aller“, so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

In Wien begannen die Aktionen mit einer Vordemo auf dem Heldenplatz, die am Abend in eine größere Kundgebung auf dem Ballhausplatz münden soll. Die Organisatoren hatten die Veranstaltung bei der Polizei mit 2.000 bis 5.000 Personen angemeldet. Ob diese Zahl erreicht werden wird, war allerdings fraglich - mehr dazu in wien.ORF.at.

Friedliche Kundgebungen

In der Stadt Salzburg wurde, analog zu den Protesten auf der Wall Street in New York, die Parole „Occupy Salzburg“ ausgegeben. Als Ort der Demonstration wurde die Salzburger Filiale der Nationalbank in der Franz-Josef-Straße gewählt. Über Lautsprecher und mit Transparenten, auf denen „für eine gerechte Zukunft“ und „die Krise ist der Kapitalismus“ stand, machten die Kundgebungsteilnehmer ihren Ärger über den „Systemfehler“ kund - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

In Innsbruck beteiligten sich das globalisierungskritische Netzwerk ATTAC und der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) Tirol mit einer gemeinsamen Aktion an den weltweiten Protesten. Unter anderem wurden an die 5.000 Flyer in ganz Innsbruck verteilt und Überzeugungsarbeit in der Innenstadt für eine Vermögenssteuer geleistet, sagte ein Sprecher des ÖGB. An der Innbrücke wurde zudem ein Transparent mit dem Slogan „Überfluss besteuern“ montiert. Laut Polizei kam es dabei zu keinen Zwischenfällen.

Weltweit Demos in 952 Städten

In Graz organisierte die „Plattform 25“ den „Tag der Empörung“ am Samstag. Dazu waren mehrere Aktionen in der ganzen Stadt geplant. Als prominenten Redner und Diskussionsteilnehmer luden die Grazer den früheren französischen Resistance-Angehörigen und Ex-Diplomaten Stephane Hessel, Autor der Streitschrift „Empört Euch!“, ein - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

An dem „globalen Protesttag“ fanden am heutigen Samstag in 952 Städten in 82 Ländern Aktionen statt. Der Aufruf zu dem Aktionstag geht ursprünglich auf die Bewegung der Indignados (Empörte) in Spanien zurück. Zuletzt wirkte die US-Bewegung „Occupy Wall Street“ („Besetzt die Wall Street“) als Vorbild und Inspiration.