Über 300.000 ohne Job

Die Lage auf dem österreichischen Arbeitsmarkt bleibt angespannt: Inklusive Schulungsteilnehmern stieg die Zahl der Arbeitslosen per Ende Mai auf über 300.000. Noch immer steht Österreich im EU-Vergleich damit aber relativ gut da.

Die Zahl der Arbeitslosen stieg per Ende Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,4 Prozent oder 9.708 Personen auf 231.077. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Schulungsteilnehmer um 4.858 (plus 7,4 Prozent) auf 70.638. Insgesamt waren damit 301.715 Menschen in Österreich ohne Job, um 5,1 Prozent mehr als im Mai 2011, teilte das Sozialministerium am Freitag mit. Seit August 2011 steigt die Zahl der Jobsuchenden, nur im Jänner wurde ein Rückgang verzeichnet.

EU-Schnitt bei 10,2 Prozent

Die Arbeitslosenquote lag - nach österreichischer Berechnungsmethode - im Mai bei 6,2 Prozent. Nach EU-Berechnung belief sich die heimische Arbeitslosenquote im April - das ist der aktuellste verfügbare Wert - auf 3,9 Prozent. Österreich hat damit weiterhin die mit Abstand niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU. Auf den Rängen folgen Luxemburg und die Niederlande mit jeweils 5,2 Prozent, im Schnitt der 27 EU-Staaten beträgt die Arbeitslosenquote 10,2 Prozent.

Die Zahl der aktiv Beschäftigten erhöhte sich per Ende Mai um 55.000 Personen auf 3,372 Millionen. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ging laut Sozialministerium um 3.893 (minus 10,8 Prozent) auf 32.304 zurückgegangen. Gesunken ist die Arbeitslosigkeit saisonbedingt nur in den Bundesländern mit einer verhältnismäßig großen Tourismuswirtschaft, vor allem Tirol und Vorarlberg - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. Ein besonders starker Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde in der Bauwirtschaft (plus 8,8 Prozent) und im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 10,7 Prozent) registriert - mehr dazu in noe.ORF.at, steiermark.ORF.at, burgenland.ORF.at, wien.ORF.at.

Leiharbeiter im Out

Der höchste Zuwachs wurde einmal mehr in der Leiharbeitsbranche mit plus 16,4 Prozent verzeichnet. Ältere Arbeitnehmer (plus 9,6 Prozent) und Ausländer (plus 11,3 Prozent) waren vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im Mai besonders betroffen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 5,7 Prozent auf 5.118. Die durchschnittliche Verweildauer in der Arbeitslosigkeit ging um zwei Tage auf 94 Tage zurück. Nur 32.176 der vorgemerkten Arbeitslosen (minus 7,2 Prozent) hatten eine Einstellzusage.

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