Lehrer verdienen weniger als andere Akademiker
Nach 15 Jahren im Job sind Österreichs Lehrer allerdings noch weit vom Höchstgehalt entfernt, besagt die Statistik aus der Studie „Bildung auf einen Blick“. Mit der geplanten Dienstrechtsreform, über die mit der Lehrer-Gewerkschaft am Montag wieder auf Beamtenebene verhandelt wird, ist geplant, die Anfangsgehälter anzuheben und die Gehaltskurve abzuflachen.
Bei der Differenz zu den Gehältern anderer Akademiker macht es derzeit in Österreich kaum einen Unterschied, ob Lehrer eine dreijährige Ausbildung an einer Pädagogischen Hochschule (PH) oder eine fünfeinhalbjährige an der Uni gemacht haben: Die an den PH ausgebildeten Volks- und Sonderschullehrer (Primarstufe) verdienen 58 Prozent anderer Personen mit Abschluss im Tertiärbereich.
Rund 60 Prozent Unterschied
In der Sekundarstufe I, wo an der Hauptschule Lehrer mit PH-Abschluss und an der AHS-Unterstufe Pädagogen mit Uni-Abschluss arbeiten, liegt das Einkommen bei 63 Prozent von jenem anderer Akademiker. Die an den Unis ausgebildeten Lehrer für AHS und berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS) erhalten nach 15 Dienstjahren 65 Prozent vom durchschnittlichen Gehalt anderer Akademiker.
Mit der geplanten Reform der Lehrerausbildung sollen künftig alle Pädagogen denselben akademischen Abschluss bekommen und die derzeitigen Unterschiede bei Ausbildung und Bezahlung je nach Schultyp aufgebrochen werden. Solche Unterschiede sind übrigens in der Mehrzahl der untersuchten Länder zu finden, in 19 von 28 OECD-Staaten, von denen Daten verfügbar waren, werden Lehrer der Sekundarstufe besser bezahlt.
EU-Schnitt bei 78 bis 88 Prozent
Im OECD-Schnitt sind es 77 bis 85 Prozent, im EU-Schnitt 78 und 88 Prozent. Eine größere Differenz als in Österreich gibt es nur in der Slowakei (44 Prozent des Einkommens anderer Akademiker), Ungarn (45 bis 54 Prozent), Island (50 bis 61 Prozent), Tschechien (51 bis 55 Prozent) und USA (61 bis 65 Prozent).
In den meisten anderen Ländern verdienen Lehrer 80 Prozent des üblichen Akademikergehalts oder mehr: So liegt es in den Niederlanden bei 61 bis 81 Prozent und in Frankreich bei 78 bis 85 Prozent. In einigen Ländern geht es sogar über das übliche Akademikergehalt hinaus, etwa beim PISA-Spitzenreiter Finnland (85 bis 101 Prozent) oder in Deutschland (88 bis 106 Prozent). In Südkorea, Luxemburg, Portugal und Spanien liegt es generell über den Einkommen anderer Akademiker.