Schulstart im Osten

In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland enden für rund 470.000 Schüler heute nach neun Wochen die Sommerferien. Mit der Neuen Mittelschule wird erstmals seit 50 Jahren ein neuer Schultyp ins Regelschulwesen aufgenommen.

Die Neue Mittelschule tritt im Bereich der fünften bis achten Schulstufe neben Hauptschule, AHS-Unterstufe bzw. Sonderschule in Kraft. Die Neue Mittelschule gibt es an 698 Standorten mit 3.356 Klassen. Damit sind knapp 60 Prozent der bisherigen Hauptschul-Standorte auf die Neue Mittelschule umgestellt, 2015/16 sollen dann alle Hauptschulen auf die neue Schulform umgestellt werden. Zudem gibt es heuer mehr ganztägige Schulformen.

Zu wenige Lehrer

Paul Kimberger (FCG) von der Lehrergewerkschaft warnte unterdessen, dass mancheorts zu wenige Lehrer zur Verfügung stünden. Laut Unterrichtsministerium sollen Maßnahmen wie Mehrdienstleistungen, Sonderverträge für Quereinsteiger und der befristete Einsatz von Personen, die (noch) nicht die volle Lehrbefugnis haben, dafür sorgen, dass alle Lehrerposten besetzt werden können - mehr dazu in Lehrermangel am Schulbeginn (wien.ORF.at) und Weniger Schüler und weniger Lehrer (burgenland.ORF.at).

Nach Angaben des Ministeriums fehlen hingegen in Wien nur „einige Dutzend“ Lehrer an den Bundesschulen u.a. in Mathematik und naturwissenschaftlichen Fächern sowie Sport. Im Pflichtschulbereich versucht der Stadtschulrat Personallücken durch Studenten der Pädagogischen Hochschule im letzten Studienjahr sowie Quereinsteiger mit Sonderverträgen zu füllen. Nicht abdeckbare Posten sollen durch Mehrdienstleistungen ausgeglichen werden.

In Oberösterreich und Salzburg gibt es laut Ministerium Engpässe in Volks- und Hauptschulen bzw. in der Sonderpädagogik. In der Steiermark und in Tirol gibt es Probleme bei der schulischen Tagesbetreuung im ländlichen Raum sowie „minimale Personalmängel“ - mehr dazu in Neue Mittelschule ohne Mittelschullehrer (tirol.ORF.at).

Gefahrenzone Schulweg

397 Schüler im Alter von sechs bis 15 Jahren wurden im Vorjahr laut Statistik Austria auf dem Weg zwischen Schule und Wohnort bei Unfällen verletzt. Vor allem in den ersten Schultagen ist die Situation für Kinder sowie für Autofahrer heikel, weil mit den Taferlklasslern zahlreiche Verkehrsteilnehmer unterwegs, die die genauen Regeln noch nicht kennen. Die Zahl der Unfälle ist seit Jahren aber rückläufig - mehr dazu Immer weniger Unfälle auf dem Schulweg (noe.ORF.at).

50.000 Unfälle an Schulen

Im vergangenen Schuljahr 2011/2012 wurden insgesamt 47.544 Unfälle an Schulen gemeldet, wie die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) berichtete. Mit 15.444 Unfällen führen die Hauptschulen die Statistik an, gefolgt von den AHS mit 10.320 und den Volksschulen mit 10.140. Am häufigsten passiert es beim Turnen und Raufen.

Erste Bildungsstandard-Rückmeldungen

Das neue Schuljahr wird einmal mehr ein Zeugnisjahr für das heimische Bildungssystem: Im Dezember werden nicht nur die Ergebnisse der beiden internationalen Volksschul-Vergleichsstudien PIRLS und TIMSS präsentiert, sondern auch zum ersten Mal die Ergebnisse der nationalen Bildungsstandard-Testungen.

Für PIRLS und TIMSS wurden die Kenntnisse von Zehnjährigen in Lesen bzw. Mathe und Naturwissenschaften überprüft. Bei den erstmals durchgeführten Tests für die Bildungsstandards wurden die Mathematik-Kenntnisse aller rund 83.500 Schüler der vierten Klasse AHS und Hauptschule abgefragt.

Im neuen Schuljahr stehen auch die nächsten Testrunden zu den Bildungsstandards an: Am 17. April 2013 werden alle rund 80.000 14-Jährigen in Englisch getestet, am 28. Mai die 78.600 Schüler der 4. Klasse Volksschule in Mathematik.

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