Schüler sehen Uni-Chancen düster

Österreichische Schüler gehen im internationalen Vergleich nur selten davon aus, einen Hochschulabschluss zu erlangen. Das zeigt eine Spezialauswertung der letzten PISA-Studie unter Jugendlichen am Ende ihrer Pflichtschulzeit. Gerade im internationalen Vergleich sind die Werte beachtlich düster.

So erwarten beispielsweise 81 Prozent der 14- bzw. 15-Jährigen in Südkorea, später einmal einen Hochschulabschluss zu erreichen. In Österreich sind es dagegen nur 28 Prozent, das ist der zweitniedrigste Wert nach Lettland (25 Prozent). Die weiteren Pessimismus-Schlusslichter der Untersuchung folgen zudem erst mit einigem Abstand: In Slowenien und Macao glauben je 35 Prozent an den eigenen Uni-Abschluss, in Belgien 37, in Italien, Ungarn und Polen je 41 Prozent.

Heimische Musterschüler glauben nicht an sich

Umgekehrt rechnen etwa Schüler aus Singapur (70 Prozent), Trinidad & Tobago (69 Prozent), Australien (61 Prozent), Mexiko (56), Serbien und Irland (je 55 Prozent) mit einem akademischen Abschluss. Grundsätzlich sind die Erwartungen der Schüler auch realistisch, heißt es in der Studie. In allen untersuchten Staaten schneiden jene Schüler, die mit einem Hochschulabschluss rechnen, in Mathematik und im Lesen deutlich besser ab als jene, die von keiner akademischen Karriere ausgehen.

Trotzdem gibt es in jedem Land Schüler, deren Ambitionen nicht ihren Fähigkeiten entsprechen. In Österreich klafft diese Lücke am stärksten auseinander: Ein Drittel aller bei PISA als „High Performer“ eingestuften Schüler rechnet mit keinem Hochschulabschluss. Zum Vergleich: In Italien sind es in dieser Gruppe 17 Prozent, in Hongkong 13 und in Island zwölf Prozent, alle anderen Staaten kommen auf Werte von höchstens zehn Prozent.

OECD-Mahnung an Österreich

Die nunmehrige Untersuchung stammt nicht aus den unmittelbaren PISA-Leistungstests, sondern aus ergänzenden Fragebögen, mit denen persönliche Stellungnahmen der getesteten Schülerinnen und Schüler erhoben werden. Die OECD empfiehlt Österreich aufgrund der Untersuchungsergebnisse, sicherzustellen, dass die Einordnung der Schüler in maturaführende oder berufsbezogene Schulformen „leistungsabhängig und nicht aufgrund des sozialen Hintergrunds der Schüler erfolgt“.

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