Arbeitslosigkeit stieg um 10,8 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im November erneut kräftig gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr waren um 10,8 Prozent mehr Personen ohne Job, Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet also 381.582 Personen (plus 37.061).

Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition legte um 0,7 Prozentpunkte auf acht Prozent zu. Ende November gab es 301.898 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 11,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim AMS stieg um 7,6 Prozent auf 79.684 Personen, teilte das Arbeits- und Sozialministerium am Montag in einer Aussendung mit.

Gesundheits- und Sozialwesen stark betroffen

Der stärkste prozentuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde im Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Plus von 16,8 Prozent auf 7.681 Arbeitslose verzeichnet. Die Alpine-, Niedermeyer- und dayli-Pleiten belasten weiterhin den Arbeitsmarkt: Im Bausektor stieg per Ende November die Zahl der Arbeitslosen um 14,9 Prozent auf 24.696 und im Handel um 13,6 Prozent auf 42.976.

Absolut gesehen gab es die meisten Beschäftigungslosen in der Tourismusbranche mit 55.238 (plus 7,6 Prozent). Bei der Herstellung von Waren wurde ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen von 11,9 Prozent auf 24.466 Betroffene und bei der Arbeitskräfteüberlassung ein Zuwachs von sieben Prozent auf 30.892 Personen verzeichnet.

„Der exportabhängige warenproduzierende Bereich leidet nach wie vor unter der internationalen Wirtschaftsflaute, und auch in der Bauwirtschaft nimmt die Beschäftigung nicht zuletzt aufgrund des nun schon recht spürbaren Winters noch leicht ab“, so Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) am Montag in einer Aussendung.

Mehr Männer als Frauen

Erneut erhöhte sich die Männerarbeitslosigkeit im November stärker als jene der Frauen. Von den vorgemerkten 301.898 Beschäftigungslosen waren 165.558 Männer (plus 12,6 Prozent) und 136.340 Frauen (plus 10,5 Prozent). Der stärkste Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde erneut bei Personen mit Behinderung (plus 25,3 Prozent) und bei älteren Arbeitnehmern ab 50 Jahre (plus 22,8 Prozent) verzeichnet.

Aufgrund der starken Geburtenjahrgänge der „Babyboomer-Generation“, die zum Großteil nun älter als 50 Jahre seien und nach und nach länger im Arbeitsleben verbleiben würden, steige in dieser Altersgruppe das Arbeitskräfteangebot besonders stark, so das Sozialministerium.

Quer durch alle Bundesländer

Die schwache Wirtschaftsentwicklung ließ die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen per Ende November am stärksten im Industriebundesland Oberösterreich (plus 17,4 Prozent) steigen - mehr dazu in ooe.ORF.at, gefolgt vom Burgenland (plus 14,1 Prozent) - mehr dazu in burgenland.ORF.at. In Niederösterreich beträgt der Anstieg 13,1 Prozent. In der Steiermark waren 10,8 Prozent mehr als arbeitslos gemeldet - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Die geringste Zunahme verzeichneten Vorarlberg (plus 7,1 Prozent), Salzburg (plus 7,5 Prozent) - mehr dazu in salzburg.ORF.at, Tirol (plus 9,7 Prozent) - mehr dazu in tirol.ORF.at - und Kärnten (plus 9,3 Prozent) - mehr dazu in kaernten.ORF.at. Die Anzahl der Schulungsteilnehmer stieg am stärksten in Wien (plus 13,2 Prozent) - mehr dazu in wien.ORF.at. Eine ähnliche Zunahme verzeichneten Salzburg (plus 12,6 Prozent) und Tirol (plus 12,3 Prozent).

Weiter niedrigste Quote in EU

Laut EU-Berechnung belief sich die heimische Arbeitslosenquote im Oktober - das ist der aktuellste verfügbare Wert - auf 4,8 Prozent. Österreich hat damit weiterhin die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, gefolgt von Deutschland mit 5,2 Prozent und Luxemburg mit 5,9 Prozent. In den 28 EU-Staaten betrug die Arbeitslosenrate im Oktober im Schnitt 10,9 Prozent. Die höchste Arbeitslosenrate wurde in Griechenland mit 27,3 Prozent und in Spanien mit 26,7 Prozent registriert.

Auch Beschäftigung steigt

Trotz schwacher Wirtschaftsentwicklung stieg die Beschäftigung in Österreich im Oktober weiter. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich per Ende November laut einer vorläufigen Prognose um 18.000 Personen (plus 0,5 Prozent) auf 3,391 Millionen. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen ging um 715 (minus 2,8 Prozent) auf 24.739 zurück.

Links: