Arbeitslosigkeit steigt 2014 weiter

2013 ist Österreichs Wirtschaft kaum gewachsen, die Arbeitslosigkeit ist aber stark angestiegen. Das von den Wirtschaftsforschern für 2014 prognostizierte Wirtschaftswachstum wird nicht ausreichen, dem Arbeitsmarkt zu helfen.

Das haben die Wirtschaftsforscher vor dem Jahreswechsel in einer Aussendung nochmals deponiert. Im Arbeitsmarktservice (AMS) geht man schon länger davon aus, dass es 2014 neben einer Rekordbeschäftigung auch eine Rekordarbeitslosigkeit in Österreich geben wird. „Ich erwarte für 2014 ein Überspringen der Fünf-Prozent-Marke“, prognostiziert AMS-Österreich-Vorstand Johannes Kopf im Magazin „Gewinn“ (Jänner-Ausgabe). Übers Jahr rechne er mit weiteren 10.000 bis 15.000 Menschen ohne Arbeit.

Schwächstes Wachstum seit Beginn der Krise

Laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) stieg die Zahl der Arbeitslosen im Jahresverlauf 2013 um über 30.000, die Arbeitslosenquote legte um fast einen Prozentpunkt zu. 2013 stagnierten in Österreich privater Konsum und Reallöhne. Das WIFO konstatierte zum Jahreswechsel ein vom Standpunkt der Wirtschaftsentwicklung enttäuschendes Jahr.

Das BIP-Plus von 0,3 Prozent war das schwächste seit der Krise 2008/09. Zwar stieg die Nettolohnsumme 2013 um 2,3 Prozent. Ganz beträchtlich gedämpft wurde die Kaufkraft aber durch die Inflation. Weil der Anstieg der Lohnsumme zum Teil durch die Ausweitung der Beschäftigung (plus 0,6 Prozent) zustande kam, ergab sich ein Rückgang der Nettoeinkommen real pro Kopf. Nach ersten WIFO-Berechnungen dürften zugleich die Vermögenseinkommen deutlich gesunken sein.

Wieder etwas mehr Privatkonsum

Wegen der enttäuschenden Einkommensentwicklung und verbreiteter Arbeitsplatzunsicherheit hielten sich die privaten Haushalte 2013 in ihren Konsumausgaben sehr zurück. Vor allem die Anschaffungen von Pkws und anderen dauerhaften Konsumgütern - zum Beispiel Möbeln - blieben weit unter Vorjahresniveau. Insgesamt schrumpfte der reale Konsum 2013.

2014, so meinen die Konjunkturexperten, werden die privaten Haushalte aber sowohl von einer besseren Entwicklung der Einkommen als auch vom weiteren Nachlassen der Inflation profitieren. Deshalb und auch wegen des 2013 aufgestauten Konsumbedarfes werde 2014 der private Konsum real um knapp ein Prozent wachsen, schätzt das WIFO.

Lage für Jobsuchende bleibt schwierig

Der Arbeitsmarkt werde sich aber weiterhin mäßig entwickeln: „Das Wirtschaftswachstum ist noch zu schwach, um eine entscheidende Verringerung der Arbeitslosigkeit zu ermöglichen“, betont das WIFO. Einiges soll sich aber deutlicher zum Besseren wenden. Die Unternehmensumfragen belegten für Österreich wie auch für die gesamte EU eine deutliche Zunahme der Auftragseingänge. Bereits um den Jahreswechsel ziehe damit das Wachstum in Österreich an, nach WIFO-Rechnung soll es 2014 rund 1,7 Prozent erreichen.

Vor allem die konjunktursensible Sachgüterproduktion und die wirtschaftsnahen Dienstleistungen sollten von der erwarteten Erholung profitieren. Dank der verstärkten Konsumaktivität werde auch der Handel seine reale Wertschöpfung steigern. Die Betriebe sollten wieder mehr investieren.

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