Krankenkassen erwarten 62 Mio. Euro Überschuss

Die Krankenkassen erwarten heuer einen Überschuss von 62 Millionen Euro. So lautet die Prognose des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger. Im Vorjahr hatten die Kassen insgesamt ein Plus von 218 Millionen Euro erwirtschaftet.

Zu erwarten ist, dass die nun für heuer prognostizierten 62 Millionen Euro Überschuss am Ende noch übertroffen werden. Im Februar war noch mit zwölf Millionen, im Mai mit 50 Millionen Euro gerechnet worden. Hauptverbandschef Hans Jörg Schelling rechnet damit, dass die Kassen Ende des Jahres schuldenfrei sein werden.

Auch für 2013 hatte der erste Voranschlag nur ein Plus von 31 Millionen Euro prognostiziert, die dann kontinuierlich nach oben korrigiert wurden und dann eben den genannten Erfolg von insgesamt 218 Millionen Euro gebracht haben. Die Gebietskrankenkassen (GKK) haben dabei zusammen ein Plus von 147,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

Drei Krankenkassen im Minus

Drei Krankenkassen erwarten allerdings für heuer ein Minus. Die beiden GKK in Niederösterreich und in Kärnten rechnen mit einem Verlust von 16,5 Millionen bzw. 3,5 Millionen Euro. Dazu kommt die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) mit einem Minus von 16,5 Millionen Euro. Von den GKK sind drei im Plus: die Wiener (plus 24 Mio. Euro), die Oberösterreichische (plus acht Mio. Euro) und die Salzburger (plus 6,4 Mio. Euro). Die vier restlichen erwarten ein ausgeglichenes Ergebnis.

Hauptverband gegen neue Leistungen

Wegen der Überschüsse war von verschiedenen Seiten der Ruf gekommen, diese Gelder in neue Leistungen für die Versicherten zu investieren. Auch Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hatte sinngemäß gemeint, dass man punktuell etwas machen könnte und als Beispiel einen Ausbau der Psychotherapie genannt. Das lehnt Schelling allerdings entschieden ab. Eine Ausweitung der Leistungen wäre nur möglich, wenn die Politik wieder Defizite in den Kassen in Kauf nehmen würden. Davor würde er allerdings „dringend abraten“, sagte Schelling.

Hoffen auf Durchbruch bei Gratis-Zahnspangen

Er verwies darauf, dass man etwa bei Medikamenten mit deutlichen Mehrausgaben rechnen müsse, weil es beispielsweise neue Arzneimittel gegen Krebs gebe. „Das Geld ist schneller verbraucht als manche glauben.“ Außerdem werde Geld in den Präventionsfonds gesteckt und zusätzlich gebe es ab kommendem Jahr auch den bisher mit 40 Millionen Euro dotierten Kassenstrukturfonds nicht mehr.

Schelling verwies auch darauf, dass mit den vereinbarten Gratis-Zahnspangen, der Kinderrehabilitation und mit zusätzlichen Stellen für die Psychotherapie ohnehin schon einiges gemacht worden sei und darüber hinaus einfach nicht mehr Geld zur Verfügung stehe. In Sachen Zahnspangen hofft Schelling, Ende September/Anfang Oktober einen Durchbruch erzielen zu können. Ob die von Stöger genannten 80 Millionen Euro an jährlichen Gesamtkosten reichen werden, kann der Hauptverbandschef derzeit noch nicht abschätzen.

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