Jeder vierte Student kein Österreicher

Die Zahl der ausländischen Studenten an österreichischen Unis, Fachhochschulen (FHs) und Privatunis ist seit Beginn der 1990er von rund 20.000 auf mittlerweile über 90.000 (Wintersemester 2013/14) gestiegen. Das ist mehr als ein Viertel aller 350.000 Studenten.

Wie eine aktuelle Aufstellung des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zeigt, kamen im Wintersemester 2013/14 69 Prozent der ausländischen Studenten an öffentlichen Unis aus der EU. Die größte Gruppe waren dabei Studenten aus Deutschland: Insgesamt kommen 9,7 Prozent aller Unistudenten aus der Bundesrepublik - das sind viermal so viele wie noch vor zehn Jahren. Als Grund wird in der Aufstellung „gezielte Zuwanderung“ genannt und damit wohl auf die verhältnismäßig geringen Studiengebühren und wenigen Zugangsbeschränkungen angespielt.

Deutlicher Anstieg bei türkischen Studenten

Die zweitgrößte Gruppe stammt mit 2,7 Prozent aus Italien. Drei Viertel davon kommen aus Südtirol - sie sind den Österreichern auch studienrechtlich gleichgestellt. Die drittgrößte Gruppe ausländischer Unistudenten sind Türken mit 1,4 Prozent. Ihre Zahl hat sich zwischen 2004 und 2013 von 2.400 auf 4.100 gesteigert. Der ÖIF begründet diesen Anstieg mit einer höheren Bildungsbeteiligung jener türkischen Staatsbürger, die dauerhaft in Österreich leben, aber keinen hiesigen Pass haben.

Kaum Studenten von außerhalb Europas

Gerade einmal 14.000 Studenten an Österreichs öffentlichen Universitäten kommen von außerhalb Europas - das sind etwa fünf Prozent aller Studierenden bzw. 17 Prozent der ausländischen Studierenden. Unter ihnen stellen die 10.600 Studenten aus Asien die größte Gruppe dar, gefolgt von amerikanischen (2.000) und afrikanischen (1.200) Studenten. Ozeanien bildet mit etwas mehr als 150 Studierenden das Schlusslicht. Bei 115 Studierenden war das Herkunftsland laut ÖIF nicht zuordenbar oder unbekannt.

Höchster Anteil an Privatunis

Nach Hochschultypen unterschieden findet man die meisten ausländischen Studenten an den Privatunis (39 Prozent) und öffentlichen Unis (27 Prozent), an den FHs sind es nur 15 Prozent. An den öffentlichen Unis schließen die meisten ausländischen Studenten ein Studium der Geistes- und Kulturwissenschaften, der Naturwissenschaften, Sozial- und Wirtschafts- oder Ingenieurwissenschaften ab.

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