Lungenkrebs bei Frauen auf dem Vormarsch

Der Anstieg der Lungenkrebserkrankungen von Frauen in Österreich ist alarmierend, wie von der Statistik Austria veröffentlichte Daten aus dem Krebsregister zeigen. Demnach erkranken heute fast doppelt so viele Frauen an Lungenkarzinomen wie vor 20 Jahren.

Laut den Daten des Krebsregisters werden pro Jahr rund 1.600 Neuerkrankungen von Frauen an Lungenkarzinomen verzeichnet. Bei den Männern sind es mit rund 2.700 Fällen pro Jahr noch immer deutlich mehr. Die im Auftrag des Gesundheitsministeriums erstellte Prognose zeigt aber, dass die Neuerkrankungen an Lungenkrebs bei Männern bis 2030 kaum noch steigen werden.

Krebserkrankungen gesamt und Lungenkrebs bei Frauen und Männern

APA

* Altersstandardisierte Raten (bereinigt um steigende Zahl an Erkrankungen bei steigendem Alter)

2020 werden es laut Prognose 2.948 Fälle, 2030 werden es 2.958 sein. Bei Frauen dürfte es im Jahr 2030 um 250 Lungenkrebserkrankungen mehr als bei Männern geben, nämlich 3.208. Großbritannien und Polen führen die negative Rangliste der meisten Lungenkrebsfälle an, aber auch die Entwicklungen in Frankreich und Spanien seien besorgniserregend, schreiben internationale Krebsspezialisten in einer Studie - mehr dazu in science.ORF.at.

Weiterer Anstieg befürchtet

Insgesamt wird die Zahl der Neuerkrankungen an Krebs bis 2030 weiter steigen. Laut den Daten der Statistik Austria dürfte es 2030 knapp 44.000 Neuerkrankungen pro Jahr geben. 2010 waren es 39.300 Fälle. Innerhalb von 20 Jahren wäre das eine Zunahme um rund 13 Prozent. Bei Krebstodesfällen gibt es laut Prognose einen Anstieg von 19.567 Fällen im Jahr 2010 auf 22.707 im Jahr 2030 (plus 16 Prozent).

Risikofaktor Alter

Das hat vor allem mit der Alterung der Bevölkerung zu tun. Mehr Österreicher fallen in den kommenden Jahren in die Gruppe 65 plus, zugleich steigt das Krebsrisiko mit dem Alter. Die Statistiker führen daher die Zunahme der Fälle auf die demografische Entwicklung zurück. Die Statistik Austria hat den Risikofaktor Alter herausgerechnet und so festgestellt, dass zwischen 2000 und 2010 die Rate der Krebserkrankungen pro 100.000 Einwohner von 300 auf 275 zurückgegangen ist. Bis 2030 wird eine weitere Abnahme der altersstandardisierten Rate auf 234 Erkrankungsfälle pro 100.000 Einwohner erwartet.

Gleiches gilt für die Mortalitätsraten. Trotz des zu erwartenden Anstiegs der Absolutzahlen von Krebstoten wird laut der Prognose der Statistik Austria nach den altersstandardisierten Raten das Risiko, an Krebs zu sterben, im Jahr 2030 deutlich geringer sein als 20 Jahre zuvor. Laut dieser Berechnungsmethode werden es rund 20 Fälle pro 100.000 Einwohner weniger pro Jahr sein als 2010.

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