Analoges Kabel-TV wird abgeschaltet

Die Kabelnetzbetreiber drehen ab kommendem Frühjahr Stück für Stück das analoge Empfangssignal komplett ab. Für alle Betroffenen ohne digitalen Empfang bleiben die Schirme dann schwarz. Die Firmen wollen gemeinsam mit einer Infokampagne und TV-Spots gegensteuern.

Wie viele Österreicherinnen und Österreicher nach wie vor über analoges Kabel fernsehen, ist schwer zu sagen. Laut RTR waren es Ende 2011 noch 70 Prozent der Kabelhaushalte, 2014 noch rund ein Drittel. Gemäß Teletest empfingen Ende 2014 rund zwölf Prozent aller österreichischen TV-Seher ihre Programme via analoges Kabel. Auf Basis von rund drei Millionen österreichischen Fernsehhaushalten wären es einige hunderttausend.

Angebot schon bisher ausgedünnt

Beim Wiener Kabelnetzbetreiber UPC gibt es mit „UPC Mini“ ein Produkt, das derzeit sowohl analoges als auch digitales Signal bietet. Wie da das Verhältnis ist, weiß UPC nur aus Umfragen. Die firmeninternen Schätzungen werden aber nicht bekanntgegeben. Es ist anzunehmen, dass viele, vor allem langjährige Kabelkunden, nicht einmal wissen, dass sie noch analog fernsehen. Für sie fielen bei UPC in ganz Wien schon 2014 acht Sender weg, darunter Arte und CNN.

Nun werden die Wiener Kabel-TV-Seher - sofern sie weiter fernsehen wollen - zum Umstieg gezwungen. Analoges Kabelfernsehen gilt seit Längerem als Auslaufmodell, dennoch ging die Digitalisierung im Gegensatz zu Antenne und Satellit langsamer vonstatten. Fernsehen über Satellit und Antenne wird bereits seit 2013 nicht mehr analog, sondern ausschließlich digital ausgestrahlt.

Fernseher mit eingebautem Tuner oder Box nötig

Antennenfernsehen erlebt unter dem neuen digitalen Standard DVB-T2 eine Renaissance. Die ORF-Sendetechniktochter ORS, an der auch Raiffeisen beteiligt ist, bietet mit simpliTV ein Konkurrenzangebot zu Kabel und Satellit. UPC, Österreichs größter Kabelbetreiber, empfiehlt seinen betroffenen Kunden, bereits jetzt auf digital umzusteigen. Die Kunden würden aber ohnehin rechtzeitig über die weitere Vorgehensweise informiert.

„Jene Sender, die in Zukunft analog nicht mehr verfügbar sein werden, stehen weiterhin digital und unverschlüsselt zur Verfügung“, zitierte die APA am Sonntag eine UPC-Sprecherin. Man stehe „mit den Hausverwaltungen direkt in Kontakt, die wiederum die Bewohner informieren, auch wenn sie nicht UPC-Kunden sind“.

Aus Sicht der Kabelnetzbetreiber bietet die Umstellung Vorteile. Man könne mehr TV-Kanäle in besserer Qualität anbieten, außerdem würden Kapazitäten für mehr HD-Programme und schnelleres Internet frei. Einen Nachteil gibt es aber: Für den Digitalempfang ist entweder ein geeigneter Fernseher mit eingebautem DVB-C-Tuner oder eine zusätzliche Box notwendig.

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