Wohnen für Junge immer schwerer finanzierbar

Junge Menschen können sich in Österreich Wohnen kaum noch leisten. Steigende Immobilien- und Mietpreise machen ihnen zu schaffen. Die Folge: immer mehr Studierende wohnen bei ihren Eltern.

Der Anteil der Studierenden zwischen 18 und 29 Jahren, die noch bei den Eltern zu Hause wohnen, hat sich in den letzten fünf Jahren auf 59 Prozent mehr als verdoppelt, ergab die aktuelle Wohnstudie 2016 der Erste Bank und der s Bausparkasse.

„Die Wohnsituation der Studierenden und auch jungen Erwachsenen wird in nächster Zeit am kritischsten zu sehen sein“, sagte der Generaldirektor der s Bausparkasse, Josef Schmidinger, am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien. Für die Studie wurden Ende März und Anfang April österreichweit online über 1.700 Personen befragt.

23 Prozent leben bei Eltern

Von den jungen Erwachsenen leben noch 23 Prozent bei ihren Eltern. Daher sei es nicht verwunderlich, dass gerade diese Altersgruppe einen baldigen Umzug plane, so Schmidinger. 77 Prozent der Studierenden (zwischen 18 und 29 Jahren) sowie 52 Prozent der jungen Erwachsenen (zwischen 18 und 39 Jahren) planen demnach in den kommenden fünf Jahren einen Umzug.

In Wien seien im letzten Jahr aber nur 4.000 leistbare Wohnungen fertiggestellt worden, kritisierte Schmidinger. Bis 2017/18 sollen es 12.000 bis 14.000 werden, wofür 2,5 Mrd. Euro benötigt werden. Dafür werde man die Wohnbauinvestitionsbank (WBIB) brauchen, für die nur noch die Konzession abgeklärt werden müsse.

44 Prozent wohnen in Miete

Insgesamt sind die Österreicher mit ihrer derzeitigen Wohnsituation aber zufrieden. 83 Prozent sind dieser Meinung. „Mit diesem Thema wäre kein Wahlkampf zu gewinnen“, so Schmidinger. Allerdings werde die Zukunft herausfordernd sein. Wichtiger als die Finanzierung sei es, genügend bebaubare Grundstücke zu finden.

56 Prozent der Österreicher wohnen im eigenen Heim - 41 Prozent besitzen ein eigenes Haus und 14 Prozent eine Eigentumswohnung. 44 Prozent wohnen in Miete. Der Anteil der Eigentumshäuser ist in Niederösterreich mit 71 Prozent am höchsten, bei den Mietwohnungen liegt Wien mit 82 Prozent an der Spitze.

Wohnfläche in Bundesländern sehr unterschiedlich

Die durchschnittliche Wohnfläche ist seit der letzten Umfrage im Jahr 2010 von 112 auf 116 Quadratmeter gestiegen. In Niederösterreich liegt sie bei 141, in Wien bei 81 Quadratmeter. 8 Prozent der Österreicher müssen sich aber mit weniger als 50 Quadratmeter Wohnfläche zufrieden geben, ebensoviele können sich auf über 200 Quadratmeter breit machen. Beide Segmente wachsen, so Schmidinger. Die größte Gruppe, 23 Prozent, lebt auf 71 bis 90 Quadratmeter.

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