Österreicher fahren öfter auf Urlaub

Die Österreicher fahren im Sommer immer öfter auf Urlaub. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Reisen laut Statistik Austria um 17 Prozent auf 6,8 Millionen gestiegen. Fast 50 Prozent davon - vor allem Kurzurlaube - werden im eigenen Land verbracht.

In den vergangenen zehn Jahren (2006 bis 2015) habe sich die Zahl der Reisen in den Monaten Juli, August und September um rund 17 Prozent auf 6,8 Millionen erhöht, so die Statistik Austria am Donnerstag. 46,7 Prozent dieser Urlaube wurden im Vorjahr im Inland verbracht. Die Treue zum Urlaub in Österreich blieb mit in Summe 3,18 Millionen Reisen relativ stabil erhalten - schon 2006 führten die Österreicher 45,7 Prozent ihrer Sommerreisen im Inland durch.

Zwar wird im eigenen Land öfter, dafür aber kürzer geurlaubt. Der Trend zu Kurzreisen (mit ein bis drei Nächtigungen) ist ungebrochen - hier gab es im Zehnjahreszeitraum einen massiven Zuwachs von 48,6 Prozent. Die Zahl der Haupturlaubsreisen innerhalb Österreichs hingegen ging um drei Prozent zurück.

Mehr Urlaube im Ausland

Parallel zu dieser Entwicklung legten die Ferienaufenthalte der Österreicher im Ausland im Zehnjahreszeitraum um fast zwölf Prozent auf 3,63 Millionen kräftig zu. Damit wurden für etwas mehr als die Hälfte der Urlaube (53,3 Prozent) Destinationen außerhalb des Landes gebucht. Auch hier nahm die Zahl der Kurzreisen mit einem Plus von 29,5 Prozent wesentlich stärker zu als jene der Hauptreisen (vier oder mehr Nächtigungen) mit einem Anstieg von nur 7,3 Prozent.

Es gibt aber auch viele, die gar nicht verreisen. 2015 entschieden sich rund 1,76 Millionen der über 15-Jährigen im Sommer für den „Urlaub auf Balkonien“. Die Mehrheit (26,5 Prozent) hatte keine Lust, ein Fünftel (20,6 Prozent) führte „gesundheitliche Gründe oder eingeschränkte Mobilität“ als Grund an. Jeder Sechste (16,7 Prozent) könne sich eine Reise schlichtweg nicht leisten. Auch Zeitmangel sei für viele ein Problem: Bei 15,4 Prozent ist dieser berufsbedingt, bei 13,7 Prozent sind es familiäre Verpflichtungen.

Italien bleibt Topdestination

In den Sommerferien zog es die Österreicher 2015 - neben dem eigenen Land - vor allem nach Italien (24,1 Prozent der Auslandsreisen), Kroatien (16,6 Prozent) und Deutschland (13,9 Prozent). Dahinter folgten Griechenland (6 Prozent), Spanien (5,4 Prozent) und die Türkei (4,1 Prozent). Das beliebteste ausländische Reiseziel Italien gewann in den vergangenen zehn Jahren Anteile dazu (plus 1,4 Prozentpunkte), ebenso Deutschland (plus 3,9 Prozentpunkte) und Kroatien (plus 1,6 Prozentpunkte).

Spanien entwickelte sich stabil (plus 0,2 Prozentpunkte). Einbußen verzeichneten hingegen Griechenland (minus 2,8 Prozentpunkte) und die Türkei (minus 0,7 Prozentpunkte). Deutlich sank ist im Vorjahr gegenüber 2006 auch der Anteil der Fernreisen, also der Urlaub in Ländern außerhalb Europas und der Türkei, mit nur noch 4,9 Prozent (2006: 6,1 Prozent).

Busreisen legen zu, Auto dominiert

Rund zwei Drittel der Sommerurlaubsreisen werden mit dem eigenen Auto gemacht - das war auch schon vor zehn Jahren so. Der Anteil der Flugreisen ging seit 2006 von 18,2 auf 16,6 Prozent leicht zurück. Dafür gewannen Zug- oder Busreisen mit 15,2 Prozent (2006: 12,9 Prozent) an Bedeutung. Auch der Urlaub im Ausland wurde 2015 mehrheitlich (52,3 Prozent) mit dem Pkw angetreten - vor zehn Jahren waren es mit einem Anteil von 54 Prozent noch etwas mehr. Bei einem schwachen Drittel der Auslandsurlaube (31,2 Prozent) reisten die Österreicher im Vorjahr mit dem Flugzeug an, etwas weniger als 2006 (32,4 Prozent).

Reisebüros verstärkt einbezogen

Den Sommerurlaub organisieren sich die meisten selbst: Rund 71 Prozent aller Reisen werden ohne Unterstützung durch ein Reisebüro bzw. einen Reiseveranstalter durchgeführt - das trifft auch auf mehr als die Hälfte der Auslandsreisen (gut 56 Prozent) zu. Allerdings sank der Anteil der privat organisierten Urlaube seit 2006 insgesamt - damals lag er mit rund 78 Prozent noch wesentlich höher (bei Auslandsreisen rund 65 Prozent).

In Österreich werden also verstärkt Reisebüros bzw. Reiseveranstalter in die Urlaubsplanung einbezogen - im Vorjahr insgesamt bei 29 Prozent aller Reisen (2006: 22 Prozent) und bei fast 44 Prozent (2006: 36 Prozent) der Auslandsreisen.

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