Schwere Schäden durch Unwetter

Unwetter mit teils heftigem Hagel haben am Montag in der Steiermark, dem Burgenland und Kärnten schwere Schäden verursacht. Entwarnung gab es am Abend bei der Suche nach einer zunächst vermisst geglaubten Touristengruppe.

Von der alpinen Einsatzgruppe der Polizei wurde zunächst eine großangelegte Suchaktion nach rund 40 Besuchern der Kärntner Tscheppaschlucht gestartet. Laut einem Wirt seien die Urlauber aber unbeschadet in einen Bus eingestiegen. Die Rückfahrt zu den am Ausgangspunkt geparkten Autos dauerte jedoch länger als geplant, da wegen der durch eine Mure unpassierbaren Loiblpassstraße ein Umweg über Slowenien notwendig wurde.

Loibl Mure

FF Ferlach

Die Loiblpassstraße war nach einem Murenabgang nicht mehr passierbar

Das Unwetter hinterließ auch in anderen Teilen Kärntens seine Spuren. Die Einsatzkräfte hatten vor allem mit Überflutungen, Murenabgängen und vereinzelt auch Strommastenbränden durch Blitzschlag zu tun. Eine der wichtigsten Verbindungen von Kärnten nach Slowenien, die Loiblpass-Bundesstraße, wurde durch eine Mure unterbrochen. Ein Auto wurde im Schlamm eingeschlossen, die zwei Insassen konnten sich retten. Auch im Raum Bad Eisenkappel gingen schwere Unwetter nieder. Mehrere Häuser waren von der Umgebung abgeschnitten - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

„Taubeneigroße Hagelkörner“

Auch die Steiermark war von den Unwettern betroffen: Dächer wurden abgedeckt, Keller überflutet und landwirtschaftliche Kulturen - darunter Kürbis und Mais - geschädigt. Im Raum Hartberg-Fürstenfeld wurden zwei Brücken beschädigt und mussten gesperrt werden. „Es hat taubeneigroße Hagelkörner geregnet, und die Wiesen waren komplett weiß“, sagte der Kommandant der Feuerwehr Vorau, Ewald Perl. Die Lafnitz führte annähernd ein 100-jährliches Hochwasser (HQ100), der Voraubach wurde zu einem reißenden Strom.

Eine beschädigte Brücke im Bereich Hartberg

APA/BFVHB

Eine beschädigte Brücke im Bereich Hartberg

Auch im Bereich Mürzzuschlag waren zahlreiche Straßen überflutet und Keller überschwemmt. In Spital forderte eine Hangrutschung im Bahnbereich die Einsatzkräfte. Im Süden der Steiermark traf es vor allem den Bezirk Leibnitz. „Wir haben drei bis vier Zentimeter große Hagelkörner gehabt, die sehr viele Dächer beschädigt haben“, so Herbert Putz vom Bereichsfeuerwehrverband Leibnitz. Außerdem sei man mit zahlreichen entwurzelten und umgestürzten Bäumen beschäftigt.

Bei Aufräumarbeiten schwer verletzt

Im Bezirk Deutschlandsberg war vor allem das Gebiet um St. Ulrich im Greith betroffen. Auch hier zerstörte Hagel einige Dächer. In St. Johann im Saggautal rutschte ein 53-jähriger Mann bei den Aufräumarbeiten auf einem Hausdach aus und stürzte auf den Asphaltboden. Er zog sich schwere Kopfverletzungen und zahlreiche Frakturen zu.

Auch in Otternitz in St. Martin im Sulmtal (Bezirk Deutschlandsberg) führten Hagelunwetter verbunden mit Sturm und Starkniederschlägen zu schweren Schäden. Die Freiwillige Feuerwehr räumte die Straßen und beseitigte umgestürzte Bäume und Schlammmassen. Das Unwetter verursachte schwere Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen: Neben den bis dahin in voller Pracht stehenden Maisbeständen wurde auch der Kürbis in Mitleidenschaft gezogen - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Ein durch Hagel zerstörter Kürbis

APA/ÖHV

Im Burgenland verursachte Hagel schwere Schäden in der Landwirtschaft

Schwere Unwetter auch im Burgenland und in NÖ

Schwere Gewitter gingen am Montagnachmittag auch im südlichen Burgenland nieder. Mehrere Feuerwehren rückten aus, um Keller leerzupumpen und Straßen zu säubern. Betroffen waren vor allem Großpetersdorf, Kulm, Markt Allhau, St. Michael und Pinkafeld. Durch Hagelschlag entstanden in den Bezirken Güssing und Oberwart auf einer Fläche von über 2.200 Hektar große Schäden für die Landwirtschaft - mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Unwetter Hartberg

APA/PRESSEDIENST BFVHB

Zahlreiche Straßen wurden überflutet

Platzregen und Hagel machten den Einsatzkräften im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich zu schaffen. Bei Haßbach rutschte ein Hang ab. Die Landesstraße LH143 war bei Haßbach mehrere Stunden lang blockiert. In den Gemeinden Altendorf und Penk (beide Bezirk Neunkirchen) kämpften die Helfer mit kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen. In Ternitz (Bezirk Neunkirchen) stürzte ein Baum auf eine Stromleitung, außerdem trat ein Bach über die Ufer - mehr dazu in noe.ORF.at.

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