Supermarkt warnt vor Butterengpass

Die zum REWE-Konzern gehörende Supermarktkette Billa informiert ihre Kunden über einen möglichen Lieferengpass bei Butter. Das Streichfett wird in Österreich immer teurer: seit dem Vorjahr um durchschnittlich 80 Prozent.

„Vielen Dank für Ihr Verständnis, dass vereinzelt Artikel nur eingeschränkt verfügbar sein können“, heißt es in dem Aushang, der seit vergangenen Freitag in ganz Österreich in Billa-Filialen angebracht wird.

Der Supermarkt verweist in der Nachricht darauf, dass sich der internationale sowie europäische Rohstoffmarkt im Butterbereich massiv verknappt habe. Das sei auf geringe Milchmengen und eine größere Nachfrage der Nahrungsmittelindustrie zurückzuführen. „Wir werden dennoch alles versuchen, um eine ausreichende Verfügbarkeit gewährleisten zu können“, heißt es in der Kundeninformation weiter.

Ursprung in Milchkrise 2015

Die gesunkene Milchproduktion und die Nachfrage der Nahrungsmittelindustrie haben den Butterpreis zuletzt in die Höhe schießen lassen. Seit Mitte 2016 stieg der Butterpreis im österreichischen Lebensmittelhandel um bis zu 80 Prozent - er steht nun auf dem höchsten Stand seit Einführung des Euro.

Viele europäische Milchbauern hatten ihre Produktion voriges Jahr gedrosselt, nachdem die Preise infolge der Abschaffung von EU-Milchquoten 2015 stark gesunken waren.

Vor wenigen Tagen sagte REWE-Chef Frank Hensel, er sehe keinen weiteren Preissprung: „Es wird sich wieder beruhigen.“ Der aktuelle Preisausschlag sei eine „Umkehrbewegung“ zum Tief in der Milchkrise 2015/16. Er persönlich finde den Preis nicht unmöglich, wenngleich er den Verbraucher verstehe. „Butter, Milch und das Schnitzel sind sehr emotionale Produkte“, meinte Hensel.

„Immer noch billig“

Johann Költringer vom Verein Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) machte am Mittwoch im Ö1-Radio auf die Relationen aufmerksam: Vor 30 Jahren habe ein Packerl Butter umgerechnet 1,60 Euro gekostet, heute gerade 80 Cent mehr. „Also wenn Sie das vergleichen mit der allgemeinen Inflation, sind Milchprodukte generell, aber auch Butter unter den jetzigen Preisen noch immer billig“, so Költringer.

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