Arbeitslosigkeit sinkt weiter
Ende September gab es 302.843 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 6,3 Prozent weniger als im August. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) stieg hingegen um 4,9 Prozent auf 72.092 Personen, teilte das Sozialministerium am Montag mit.
Niedrigster September-Wert seit 2013
Die Arbeitslosenquote sank im September um 0,6 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent. Laut Arbeitsmarktservice (AMS) handelt es sich um den niedrigsten September-Wert seit 2013. Stark steigende Beschäftigung verbunden mit Rückgängen der Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern und allen wichtigen Branchen habe zur Reduktion der Arbeitslosenquote geführt, so AMS-Vorstand Johannes Kopf.
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS
Der stärkste Rückgang bei Personen ohne Job - Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet - wurde im September in der Warenerzeugung (minus 10,9 Prozent), am Bau (minus zehn Prozent), im Handel (minus 7,3 Prozent) und bei Jugendlichen unter 25 (minus 7,2 Prozent) verzeichnet. Mehr Arbeitslose und Schulungsteilnehmer gab es hingegen bei Akademikern (plus 2,5 Prozent), Arbeitskräften mit höherer Ausbildung und Ausländern (jeweils plus 0,8 Prozent) und bei Personen über 50 Jahre (plus 0,6 Prozent).
Arbeitslose im September
Bundesland | Arbeitslose* | Veränderung/Vorjahr |
---|---|---|
Tirol | 19.264 | -11,0 % |
Steiermark | 42.049 | -8,1 % |
Burgenland | 9.688 | -7,5 % |
Kärnten | 23.016 | -6,6 % |
Niederösterreich | 60.845 | -4,7 % |
Salzburg | 15.046 | -4,5 % |
Oberösterreich | 45.134 | -4,3 % |
Wien | 148.346 | -1,8 % |
Vorarlberg | 11.547 | -0,5 % |
Österreich | 374.935 | -4,3 % |
Stärkster Rückgang in Tirol
Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet sank in allen Bundesländern: Den stärksten Rückgang gab es in Tirol (minus elf Prozent), Steiermark (minus 8,1 Prozent), Burgenland (minus 7,5 Prozent), Kärnten (minus 6,6 Prozent), Niederösterreich (minus 4,7 Prozent), Salzburg (minus 4,5 Prozent), Oberösterreich (minus 4,3 Prozent), Wien (minus 1,8 Prozent) und Vorarlberg (minus 0,5 Prozent).
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMS
62.445 offene Stellen
Das vergleichsweise starke Wirtschaftswachstum in Österreich - das WIFO rechnet heuer mit einem Plus von 2,8 Prozent, das IHS von 2,6 Prozent - schlägt sich auch auf die Stellenanzeigen nieder: Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen erhöhte sich um 46,9 Prozent auf 62.445. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten stieg per Ende September laut einer vorläufigen Prognose um 72.000 Personen (plus zwei Prozent) auf 3,632 Millionen.
Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) zeigte sich zufrieden über den „stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit seit sechs Jahren“. Die Arbeitsmarktpolitik - etwa der Beschäftigungsbonus oder der Qualifizierungsoffensive - würden nun „ihre volle Wirkung “ entfalten, so Stöger. „Besonders erfreulich ist die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Generation 50 plus. Mit Hilfe der Aktion 20.000 konnte der Anstieg an Arbeitslosen in dieser Gruppe annähernd aufgehalten werden.“
Auffallend sei die „hervorragende Entwicklung“ im Bereich der Herstellung von Waren. Kopf zeigte sich zuversichtlich für die kommenden Monate: „Die Prognosen sind günstig, je länger der Aufschwung hält, desto eher wird es uns gelingen, auch Menschen mit größeren Vermittlungshemmnissen am Markt unterzubringen, der Rückgang der langzeitbeschäftigungslosen Personen ist ein erstes Signal dafür.“
Platz neun im EU-Vergleich
Im EU-Vergleich liegt Österreich bei den Arbeitslosenzahlen auf Rang neun. Die wenigsten Arbeitslosen hat Tschechien, gefolgt von Deutschland, Malta, Großbritannien, Ungarn und den Niederlanden, geht aus Eurostat-Daten hervor. Die höchsten Arbeitslosenraten registrierten Griechenland und Spanien.
In der gesamten EU lag die Arbeitslosenquote im August bei 7,6 Prozent. Das ist laut Eurostat die niedrigste Quote, die seit November 2008 in der EU verzeichnet wurde. Über ein Jahr betrachtet fiel die Arbeitslosenquote in allen EU-Staaten, bis auf Finnland, wo sie unverändert blieb. Die stärksten Rückgänge wurden in Zypern, Griechenland und Spanien registriert.