Eineinhalb Mio. Menschen armutsgefährdet

In Österreich sind 2016 1,54 Millionen Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet gewesen. Das teilte am Dienstag die Statistik Austria mit. Trotz der enormen Zahl gab es gegenüber 2008 einen leichten Rückgang.

Betroffen seien vor allem Langzeitarbeitslose, Personen mit Nicht-Europäischer Staatsbürgerschaft, Alleinerziehende, Singlehaushalte, kinderreiche Familien und Menschen, die nur eine Pflichtschule absolvierten.

Waren 2008 noch 20,6 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, waren es 2016 18 Prozent. Durch den Bezug von Pensionen, Familienbeihilfen, Arbeitslosengeldern und sonstigen monetären Sozialleistungen reduziere sich die Armutsgefährdung auf 14,1 Prozent der Bevölkerung, heißt es in der Aussendung der Statistik Austria.

Auswirkungen auf Bildung der Kinder

In Österreich sind Langzeitarbeitslose laut Statistik Austria zu 79 Prozent einem Armuts- oder Ausgrenzungsrisiko ausgesetzt, Personen mit Nicht-Europäischer Staatsbürgerschaft zu 51 Prozent. Frauen sind stärker betroffen als Männer. Auch kinderreiche Familien (mit drei oder mehr Kindern) sind häufig von Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung betroffen.

Wie die Konsumerhebung 2014/2015 zeigte, geben Haushalte im untersten Einkommens-Quartil in Relation mehr fürs Wohnen (31 Prozent) bzw. Ernährung (14,4 Prozent) aus als einkommensstarke Haushalte (23,8 bzw. 9,3 Prozent). Unterschiedliche Startvoraussetzungen für Kinder je nach Einkommenssituation ihrer Haushalte zeigen sich etwa am Schulbesuch: Rund 80 Prozent der Kinder in Haushalten mit hohem Einkommen besuchen die Unterstufe einer AHS, Kinder aus Haushalten mit niedrigem Einkommen tun dies nur zu 19 Prozent.

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