Rund 700 Deutschklassen ab Herbst

Im kommenden Schuljahr wird es voraussichtlich 732 Deutschförderklassen geben. Davon geht das Bildungsministerium laut dem vorläufigen Stellenplan aus.

Die meisten davon, 308, werden in Wien gebildet, an zweiter Stelle folgt Oberösterreich mit 153 Förderklassen - mehr dazu in ooe.ORF.at. Deutlich weniger Klassen gibt es in anderen Bundesländern: So wird es nur drei Klassen im Burgenland geben, dicht gefolgt von neun Klassen in Vorarlberg - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Besuchen müssen die Deutschförderklassen jene Kinder, die dem Unterricht aufgrund sprachlicher Probleme nicht ausreichend folgen können und deshalb als außerordentliche Schülerinnen und Schüler eingestuft wurden. Dort wird dann in 15 bis 20 Wochenstunden nach eigenem Lehrplan Deutsch unterrichtet - für Gegenstände wie Zeichnen, Musik oder Turnen werden die Kinder aber altersgemäß den normalen Regelklassen zugeteilt.

Einschränkung: Die Klassen werden erst ab acht Kindern pro Standort eingerichtet. Besuchen müssen sie außerdem nur jene Schülerinnen und Schüler, die in der ersten Schulstufe aufgenommen wurden, oder gerade in Österreich angekommene Quereinsteiger ins Schulsystem.

Drei Möglichkeiten nach Überprüfung

Am Ende jedes Semesters wird dann der Sprachfortschritt überprüft. Dann sind drei Fälle möglich: Bei nicht entsprechendem Fortschritt muss die Deutschklasse weiter besucht werden. Sind die Verbesserungen so deutlich, dass das Kind dem Unterricht folgen kann, wechselt es in eine Regelklasse und erhält eine Förderung im Rahmen von Deutsch als Zweitsprache.

Liegen die Testergebnisse dazwischen, kann das Schulkind also trotz Fortschritten noch nicht ganz dem Unterricht folgen, wechselt es als außerordentlicher Schüler oder als außerordentliche Schülerin in die Regelklasse und erhält noch sechs Stunden pro Woche parallel zum Unterricht Förderung in einem Deutschförderkurs. Insgesamt dürfen Deutschklasse und Deutschförderkurs maximal vier Semester dauern.

Genaue Zahl kann sich noch verschieben

Insgesamt rechnet das Bildungsministerium im kommenden Schuljahr mit 34.000 außerordentlichen Schülerinnen und Schülern - das sind um 8.000 bzw. knapp 20 Prozent weniger als im Jahr davor. Von ihnen besuchen 11.300 die 732 Deutschförderklassen und dazu noch 3.400 „integrative“ Deutschklassen. Die restlichen 19.400 werden neben dem normalen Unterricht in den Deutschförderkursen gefördert.

Die genaue Zahl der Deutschklassen kann sich bis zum Schulanfang noch leicht verschieben - etwa wenn ein an einem Schulstandort angemeldetes Kind doch eine andere Schule besucht und so am ersten Standort nicht die nötige Zahl von acht Schülern erreicht wird.

Insgesamt wird ab Herbst österreichweit an jeweils 60 Prozent der Volks- sowie Neue-Mittelschul-Standorten (NMS) eine Form dieser Sprachförderung (Deutschklasse oder Deutschförderkurs) geführt. In Wien ist dies an 93 Prozent der Volksschul- bzw. an 80 Prozent der NMS-Standorten der Fall. Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg kommen auf Anteile von über 70 Prozent bei den Volksschulen, Salzburg und Tirol auf rund 80 Prozent bei den NMS.

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