Anteil von Ökostrom steigt

Der Anteil an gefördertem Ökostrom hat sich in Österreich 2017 weiter erhöht - von knapp 17 auf fast 18 Prozent. Die geförderte Strommenge wuchs um acht Prozent, am stärksten aus Windkraft und Photovoltaik.

Laut Ökostrombericht 2018 erhöhte sich im Jahr 2017 der Anteil geförderten Ökostroms von 16,8 auf 17,9 Prozent gemessen an der insgesamt abgegebenen Strommenge. Inklusive Großwasserkraft wuchs der Anteil ökologisch erzeugter Elektrizität von 71 auf 74 Prozent.

Anteil geförderter Ökostrom am Endverbrauch seit 2003 - Kurvengrafik

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/OeMAG/E-Control

Den deutlichsten Anstieg bei gefördertem Ökostrom gab es wie in den Vorjahren bei Windkraft, deren Anteil von 8,6 auf 10,0 Prozent stieg. Danach folgt feste Biomasse mit weiter 3,5 Prozent Anteil. Das geht aus dem neuen Ökostrombericht der OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom und der E-Control hervor. Samt dem nicht geförderten Ökostrom, etwa weil Anlagen bereits aus dem Förderregime ausgeschieden sind, kam der Ökostrom im Vorjahr in Österreich sogar auf einen Anteil von 26,0 Prozent, nach 23,8 Prozent im Jahr 2016, so die E-Control.

Größte Zuwächse bei Wind und Photovoltaik

Absolut stieg die geförderte Ökostrommenge, die via OeMAG verrechnet wurde, um acht Prozent von 9,77 auf 10,53 Terawattstunden (TWh). Das stärkste Plus gab es mit 16,5 Prozent in der Windkraft auf 5,75 TWh, bei Photovoltaik stieg die abgenommene Menge um 14,7 Prozent auf 0,57 TWh.

eingespeiste Mengen nach Energieträgern 2017 - Tortengrafik

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/OeMAG/E-Control

Die Kleinwasserkraft lieferte im trockenen Jahr 2017 - trotz konstanter installierter Leistung - mit 1,63 TWh um acht Prozent weniger geförderten Ökostrom. Bei fester Biomasse (2,0 TWh) und Biogas, also rohstoffabhängigen Technologien, blieben die Mengen konstant. Auch die Gesamtstromabgabe wuchs im Land - von 58,18 auf 58,87 TWh. Grund: der Trend zur Elektrifizierung, Stichwort Wärmepumpen und E-Autos.

Belastung für Haushalte sinkt

Für die Privathaushalte rechnet die E-Control mit einem weiteren Rückgang ihrer Kostenbelastung durch Ökostrom. Bezogen auf einen durchschnittlichen Haushaltsabnehmer mit 3.500 kWh Jahresverbrauch war 2016 mit 120 Euro brutto der Peak erreicht. Nach 100 Euro voriges Jahr und erwarteten 90 Euro heuer dürfte es „in diese Richtung weitergehen“, heißt es. Das wird konkret vom neuen Ökostromregime ab voraussichtlich 2020 abhängen - noch heuer will die für Energie zuständige Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) ein „Erneuerbare-Ausbau-Gesetz“ (EAG) in Grundzügen fertig haben.

Erdgas auch künftig notwendig

Mehr volatile erneuerbare Stromerzeugung und gleichzeitig weniger Exportfähigkeit anderer Länder in Europa, darunter auch von Nachbarstaaten, können die Versorgungssicherheit künftig aber vor neue Herausforderung stellen, so Eigenbauer. Für 2030 sei in den Wintermonaten neben 1.500 GWh aus Wärmekraftwerken auch ein Importbedarf von 1.000 GWh pro Woche gegeben.

Zugleich würden sich aufgrund des 100-Prozent-Zieles wesentliche Exportüberschüsse Österreichs im Sommer ergeben, um etwaige Importe bzw. die Erzeugung aus kalorischen Kraftwerken ausgleichen zu können. Köstinger will bis 2030 100 Prozent des in Österreich erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugen. Derzeit beträgt der Stromanteil aus ökologisch erzeugter Elektrizität 74 Prozent.

Gleichzeitig würden 2030 Deutschland, Frankreich und Tschechien aber „nicht mehr so exportfähig sein wie früher“, warnte E-Control-Vorstand Andreas Eigenbauer. Deshalb sei der Einsatz von mit Erdgas betriebenen Kraftwerken auch künftig für die Versorgungssicherheit notwendig.

Link: