Neun Mio. Euro für „Licht ins Dunkel“
Nicht nur Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Kardinal Christoph Schönborn, auch Vertreter aller Parteien, Repräsentanten der Weltreligionen in Österreich sowie Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und Sport, Sponsoren und zahlreiche Prominente und Soldaten des Österreichischen Bundesheeres nahmen den an den Spendentelefonen der Sendung die Beträge für Menschen in Not entgegen.
Van der Bellen über Spendenbereitschaft erfreut
Van der Bellen, Schirmherr der Aktion, saß mit seiner Frau am Spendentelefon. Gerade Weihnachten sei nicht zufällig eine Zeit, in der man aufeinander schaue und einander etwas schenke, sagte er. Es gebe wohl Konflikte in der Gesellschaft, das sei normal, er sehe aber noch keine Spaltung, so der Bundespräsident weiter. Man solle allerdings darauf achten, dass die Spaltung nicht passiere.
Van der Bellen zeigte sich erfreut über die hohe Spendenbereitschaft in Österreich, denn auch das beste Sozialsystem habe seine Lücken. „Da ist es wichtig, dass die Zivilgesellschaft – also wir alle – über die verschiedenen karitativen Organisationen, bereit sind, Geld, Zeit und anderes bereitzustellen.“
Doris Schmidauer betonte die Notwendigkeit, Frauen in Not zu unterstützen und ihnen zu helfen, ihre Selbstständigkeit wiederzufinden. Armut sei in vielen Bereichen weiblich, Frauen hätten nach wie vor mehr Zuständigkeit und Verantwortung für die Kinder und blieben eher in Abhängigkeiten.
Ö3-Hörer spendeten 4,2 Mio. Euro
Besonders stark engagierten sich heuer einmal mehr die Ö3-Hörerinnen und -Hörer. Am Vormittag wurde bekannt, dass sie für 3.750.497 Euro Musikwünsche bestellt und damit für den „Licht ins Dunkel“-Soforthilfefonds gespendet haben.
Dazu kommt das vorläufige Ergebnis der Ö3-Wundertütenaktion mit 453.000 Euro, sodass die Ö3-Gemeinde insgesamt 4.203.497 Euro für Familien in Not in Österreich gespendet hat.
Schönborn warnt vor sozialer Kälte
Kardinal Schönborn, der um Punkt 12.00 Uhr mit dem Angelusläuten bei der Sendung eintraf, warnte einmal mehr vor sozialer Kälte. Wer das Herz öffne, sehe die Not der anderen und sehr bald, dass er finanziell helfen müsse. Nächstenliebe sei auch Gottesliebe, so Schönborn, der warnte: „Wenn ich nur mich selber sehe, wie in einem Spiegel, dann sehe ich den anderen nicht. Dann ist aber das Leben auch sehr, sehr eng, und zum Schluss ist man furchtbar alleine.“
Kurz zieht positive Bilanz
Ebenfalls am Spendentelefon saß Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der eine positive Bilanz über sein erstes Jahr als Bundeskanzler zog: „Es war ein anstrengendes, aber auch ein wunderschönes Jahr." Ihm persönlich sei es „nicht sonderlich schwergefallen“, den Grundsatz des Nicht-Streitens einzuhalten.
Heinz-Christian Strache (FPÖ) sagte, die Regierung zeige, dass man auch bei unterschiedlichen Positionen Lösungen finden könne.
Rendi-Wagner: Nie Respekt verlieren
Man dürfe auch bei parteipolitischen Unterschiedlichkeiten nie den Respekt voreinander und die Gesprächsbereitschaft verlieren, sagte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Der stellvertretende NEOS-Vorsitzende Nikolas Scherak meinte, es gehe darum, „dass etwas weiter vorangeht“.
Für Jetzt sei 2018 ein herausforderndes Jahr gewesen, so Jetzt-Abgeordnete Alma Zadic. Aus der Konsolidierung- und Neuorganisationsphase sei die Partei gestärkt herausgekommen.
Wrabetz: „Licht ins Dunkel“ aktueller denn je
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz unterstrich den hohen Stellenwert der Aktion „Licht ins Dunkel“ für den ORF: Die Aktion sei aktueller denn je. „In einer Zeit, wo wir sehr viel von Individualisierung sprechen, hat das Gemeinsame wieder mehr Bedeutung.“ Das habe sich auch in St. Pölten beim Ö3-Weihnachtswunder gezeugt, wo Tausende gemeinsam gefeiert, gemeinsam Wünsche und vor allem gespendet hätten.
Spenden weiterhin möglich
Auch nach dem 24. Dezember kann unter der kostenlosen A1-Spendentelefonnummer 0800 664 24 12 sowie im Internet unter lichtinsdunkel.ORF.at weiter gespendet werden. Alle Informationen zu den Spendenmöglichkeiten finden sich im ORF Teletext auf Seite 680. Die gesamte „Licht ins Dunkel“-Sendung ist sieben Tage auf tvthek.ORF.at abrufbar.