2018 neuer Tiefststand bei Verkehrstoten

Auf Österreichs Straßen hat es 2018 weniger Verkehrsunfälle, Verletzte und Todesopfer gegeben. Laut Statistik Austria wurden bei rund 36.900 Unfällen mehr als 46.500 Personen verletzt und 409 getötet - ein neuer Tiefststand.

Die Zahl der Toten sank um 1,2 Prozent gegenüber 2017. Damit wurde das bisher geringste Ergebnis seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1961 erreicht. Mehr Todesopfer gab es mit Motorrad und Fahrrad. Von den mehr als 46.500 Verletzten erlitten rund 7.600 Menschen schwere und knapp 38.900 Personen leichte Verletzungen.

Grafik zu Verkehrstoten

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Dreimal so viele Männer wie Frauen verloren durch Verkehrsunfälle ihr Leben. Der Männeranteil betrug damit im Durchschnitt 76 Prozent und erreichte bei den 20- bis 24-Jährigen mit 94 Prozent den Höchstwert. Von 100 Verletzten waren 56 Männer und 44 Frauen.

Jeder vierte getötete Pkw-Insasse nicht angegurtet

Die Zahl der getöteten 15- bis 24-Jährigen reduzierte sich 2018 gegenüber dem Jahr davor von 66 auf 51, was das bisher geringste Ergebnis darstellt. Innerhalb von zehn Jahren konnte nicht nur die Zahl der getöteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen um rund 70 Prozent gesenkt werden, sondern auch deren Zahl an Verletzten verringerte sich überdurchschnittlich mit minus 27 Prozent.

Trotz dieser Rückgänge stellt diese Altersklasse nach wie vor die meisten Verunglückten - ihr Anteil an allen Verunglückten war mit 24 Prozent gegenüber ihrem Anteil an der Bevölkerung von elf Prozent überproportional hoch.

Rund 23.700 Personen wurden im Vorjahr als Pkw-Insassen verletzt, die Zahl der mit einem Pkw Getöteten blieb mit 181 gegenüber 182 im Jahr 2017 so gut wie unverändert. Jeder vierte getötete Pkw-Insasse war zum Zeitpunkt des Unfalles nicht angegurtet.

Grafik zu Verkehrstoten

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Zahl der Motorradtoten erhöhte sich

Gegenüber 2017 erhöhte sich die Zahl der Motorradtoten von 83 auf 102 Personen. Damit war 2018 jeder vierte Verkehrstote ein Motorradfahrer. Die meiste Steigerung gab es im April, der laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) der wärmste seit dem Jahr 1800 war. 13 Motorradlenker wurden im April getötet, ebenso viele im September. Bei 43 Prozent der Unfälle handelte es sich um einen Alleinunfall, bei einem Viertel um Frontal- oder Streifkollisionen.

17 Unfalltote mit E-Bike oder Scooter

Eine Steigerung von fast zehn Prozent gab es bei Verletzten mit dem Fahrrad, knapp 8.200 Personen verzeichnete die Statistik im Vorjahr. 41 Radfahrer starben - 17 davon starben bei Unfällen mit elektrisch betriebenen Fahrrädern oder Scootern.

Dabei zeigte sich auch, dass von den verunglückten Radfahrern ab dem 65. Lebensjahr jeder Vierte mit dem Elektrofahrrad verunglückte, im Durchschnitt waren es 13 Prozent. 2018 wurde erstmals auch die Antriebsart von Fahrzeugen erhoben. Eine eigene Fahrzeugkategorie für Elektro-Scooter gibt es noch nicht.

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Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Im Nationalrat wurde erst am Donnerstag beschlossen, dass E-Scooter mit Fahrrädern rechtlich gleichgestellt werden. Grundsätzlich verboten wird, mit E-Scootern auf Gehsteigen unterwegs zu sein. Allerdings kann die Behörde durch entsprechende Verordnungen auch Gehsteige und Gehwege freigeben. Durch die Änderung erhofft sich Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) „einen Rückgang bei den Unfällen und ein besser geregeltes Miteinander zwischen Fußgängern, Radfahrern und E-Scooter-Fahrern“.

Niedrigste Zahl an Todesopfern bei Fußgängern

Die bisher niedrigste Zahl an Todesopfern gab es bei Fußgängern, zwischen Juli und September wurde ein Rückgang um zwei Drittel verzeichnet. 47 Fußgänger wurden 2018 getötet, das waren 26 weniger als 2017.

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