Arbeitslosigkeit steigt um 1,2 Prozent

Auch im November ist die Arbeitslosigkeit wieder gestiegen - um fast 4.000 Personen oder um 1,2 Prozent, so das Sozialministerium. 253.422 Menschen waren beim Arbeitsmarktservice als arbeitslos vorgemerkt.

Die Zahl der Schulungsteilnehmer ging um rund fünf Prozent auf 67.951 Menschen zurück. Insgesamt waren über 320.000 Menschen ohne Arbeit. „Die weltweite Konjunkturabschwächung macht sich nun leider auch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt bemerkbar“, sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ).

Im Vergleich zum Vorjahr waren im November um 3,7 Prozent mehr Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit steigt, aber gleichzeitig nimmt auch die Beschäftigung weiter zu, zuletzt um 59.000 aktiv Beschäftigte. Mit über 3,4 Mio. Beschäftigten im November sei das weiterhin ein Beschäftigungsrekord, so Hundstorfer. Damit habe Österreich deutlich mehr beschäftigte als vor der Krise 2009. Die Arbeitslosenquote beträgt derzeit nach österreichischer Berechnungsmethode 6,9 Prozent, nach EU-Definition (Eurostat) ist sie mit 4,1 Prozent die niedrigste in der Union.

Entspannung auf dem Lehrstellenmarkt

Der Lehrstellenmarkt entspannte sich weiter: Die Anzahl der Lehrstellensuchenden ging um 10,4 Prozent auf 5.088 zurück, die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen nahm hingegen um 1,4 Prozent auf 3.341 leicht zu. Wieder stärker stieg die Jugendarbeitslosigkeit mit einem Plus von 5,3 Prozent. Fast die Hälfte der arbeitslosen Jugendlichen hat maximal eine Pflichtschule abgeschlossen, so das Sozialministerium.

Ältere Arbeitnehmer bleiben den Zahlen zufolge länger im Erwerbsleben. Bei den über 50-Jährigen nahm die Beschäftigung zu. Gleichzeitig stieg in der Gruppe der über 50-Jährigen die Arbeitslosigkeit, und zwar um über sieben Prozent.

Frauen stärker von Anstieg betroffen

Im Jahresabstand nahm die Arbeitslosigkeit unter Frauen mit 3,8 Prozent stärker zu als bei Männern mit plus 3,6 Prozent. Insgesamt waren aber noch immer deutlich mehr Männer (135.346) arbeitslos als Frauen (118.076). Besonders stark ist auch der Unterschied zwischen innerhalb eines Jahres arbeitslos gewordenen Ausländern (plus 10,5 Prozent) und Inländern (plus 1,9 Prozent).

Nach Branchen zählen vor allem die Leiharbeiter zu den Verlieren. In dieser Gruppe nahm die Arbeitslosigkeit um über elf Prozent zu. Im Gesundheits- und Sozialwesen waren 7,6 Prozent mehr ohne Job. Besser als der Gesamtmarkt entwickelte sich hingegen die Beschäftigungssituation im Tourismus und im Handel.

Rückgang in Vorarlberg

Im Bundesländervergleich stieg die Arbeitslosigkeit im Burgenland (plus 9,5 Prozent) und Salzburg (plus 6,6 Prozent) am stärksten - mehr dazu in Mehr Leute ohne Job als im Vorjahr (salzburg.ORF.at). Auch in Wien (plus 6,5 Prozent) und der Steiermark (plus 4,6 Prozent) stieg die Arbeitslosigkeit.

Vorarlberg ist wieder das einzige Bundesland, in dem die Arbeitslosigkeit im Jahresabstand zurückging. Ende November waren beim AMS Vorarlberg insgesamt 9.558 Personen arbeitslos vorgemerkt. Das sind um 760 oder 7,4 Prozent weniger als im November 2010 - mehr dazu in Wieder weniger Arbeitslose (vorarlberg.ORF.at).

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