Schnee: Skiorte nicht erreichbar

Der starke Schneefall hat erneut im Westen Österreichs zu zahlreichen Behinderungen und Straßensperren gesorgt. Aufgrund erhöhter Lawinengefahr sperrte die ÖBB die Bahnverbindung über den Arlberg. In Tirol wurde ein Supermarkt wegen der Schneelast vorsorglich geräumt.

Die ÖBB-Arlberg-Strecke ist am Samstag, 15.00 Uhr, aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Nach einer Aussendung von ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel bleibt die Arlbergbahn auf dieser Strecke bis voraussichtlich Montag gesperrt. Grund sind die massiven Neuschneemengen. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet.

Weil auch die Zufahrtsstraße nach Lech-Zürs und Stuben gesperrt ist, können die Bahnhöfe St. Anton und Langen am Arlberg nicht angefahren werden. Dafür wurde ein Shuttleverkehr mit Zügen von Bludenz aus eingerichtet, so Zumtobel.

Der Nachtzug Wien - Zürich - Wien wird großräumig von Salzburg über München - Karlsruhe - Zürich umgeleitet. Auf der Ausfallstrecke Salzburg - Feldkirch wird ein Ersatzbus gefahren - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Bis zu 60 Zentimeter Neuschnee

Bis zu 60 Zentimeter Neuschnee hat es in manchen Regionen Vorarlbergs seit Freitagabend gegeben. Das macht auch den Berufsfahrern zu schaffen: vier Busse sind Samstagvormittag liegengeblieben, und auf der Autobahn kam es zu einem Schleuderunfall. Die Feuerwehren mussten ausrücken um Dächer von den Schneemassen zu befreien.

Tiroler Skiorte nicht erreichbar

Auch in Tirol kam es neuerlich zu schweren Behinderungen. Am Nachmittag wurde laut ÖAMTC die Zufahrt nach St. Christoph und St. Anton von der Arlberg-Schnellstraße gesperrt. Die Orte auf der Tiroler Seite des Arlbergs waren damit neuerlich nicht erreichbar. Auch im Lechtal waren mehrere Straßen und Seitentäler unpassierbar. Ischgl und das benachbarte Galtür waren bereits seit dem Vormittag auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Im Tiroler Oberland verbrachten rund 300 Urlauber die Nacht auf Sonntag in Notquartieren des Roten Kreuzes. Die Gäste konnten wegen der Lawinensperren nicht in ihre Urlaubsorte fahren - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Straßen zu Mühlbach am Hochkönig blockiert

In Salzburg war Samstagnachmittag Mühlbach am Hochkönig wegen Lawinengefahr komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Nachdem die Hochkönig-Straße wegen drohender Lawinen gesperrt wurde, ist seit dem späteren Nachmittag auch die Straße von Bischofshofen her wegen umgestürzter Bäume blockiert. Einsatzkräfte rechnen damit, dass Straßenverbindungen am Sonntag wieder geöffnet werden könnten - mehr dazu in salzburg.ORF.at

Einkaufszentrum geräumt

In Schwaz musste Samstagmittag ein Einkaufszentrum wegen zu großer Schneelast am Dach evakuiert werden. Alle Personen mussten den Interspar räumen. An der Räumung des Einkaufsmarktes beteiligten sich die Feuerwehr sowie die Stadtpolizei Schwaz. Rund 1.000 Kunden und Beschäftigte mussten das Gebäude verlassen. Am Abend begannen Räumarbeiten auf dem Dach - mehr dazu in tirol.ORF.at.

Bis zu 1,20 Meter Neuschnee erwartet

Die Meteorologen erwarten bis Sonntagabend in den Nordstaulagen – Arlberg und Außerfern -bis zu 1,20 Meter Neuschnee. Vor allem auf den Bergen wird es ergiebig schneien. Dazu kommt stürmischer Wind mit Spitzengeschwindigkeiten über 100 km/h. Auch die Lawinengefahr steigt gebietsweise auf Stufe 4 (von 5) - mehr dazu in tirol.ORF.at

„Massive Triebschneeverfrachtungen“

Herbert Knünz vom Vorarlberger Lawinenwarndienst beurteilt die Lawinensituation derzeit als heikel: „Wir haben Windspitzen bis zu 140 km/h gemessen. Es hat massive Triebschneeverfrachtungen gegeben. Die liegen jetzt eben auf der Schneedecke und sind störanfällig - das macht die Sache im Moment sehr kritisch.“

Nach Angaben von Knünz wird sich die Lawinensituation in den nächsten Stunden noch verschärfen. Am Arlberg würden abermals bis zu 50 Zentimeter Schnee erwartet. Insgesamt liege es an der Lawinenkommission, die Lage zu beurteilen, so Knünz. Das gehe aber erst, wenn die Wettersituation Erkundungsflüge zulasse.

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