Immer weniger Autos in Städten

Je größer eine Stadt, desto mehr autofreie Haushalte gibt es. Große Städte seien die „Trendsetter“ im Mobilitätswandel. Mit diesen Worten präsentierte Bettina Urbanek die Ergebnisse einer neuen Studie des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ).

In Wien etwa wurden im vergangenen Jahr 71 Prozent der Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt. Auch für Pendler aus dem Umland müsse es Anreize geben, um öffentlich in die Städte zu fahren. Der Vorschlag des VCÖ: ein „steuerfreies Jobticket“.

Grafik zu Mobilität in Österreich

APA

* inklusive Bezirk, ° inklusive Rust

In 40 Prozent der Wiener Haushalte gibt es kein Auto. Der eigene Pkw verliere für die städtische Mobilität nämlich an Bedeutung, so Urbanek - und wer dennoch einen braucht, nutze ihn, statt ihn zu besitzen.

Carsharing, E-Fahrzeuge und Fahrräder

Carsharing gewinnt neben dem Radfahren und einer „Renaissance“ des Zufußgehens immer mehr an Bedeutung. Diese Form des Individualverkehrs habe aber noch Steigerungspotenzial, so Markus Gansterer vom VCÖ. Die Gründe für diese Entwicklung liegen laut VCÖ daran, dass der Platz in Städten knapp ist - und dass die Ölpreise ansteigen.

Die urbane Mobilität wandle sich daher auch in einem anderen Punkt, so Urbanek. Die „Erdölära“ werde von der Elektromobilität abgelöst. Diese müsse ausgeweitet werden, etwa durch den Ausbau der Infrastruktur. Dazu gehören zum Beispiel Ladestationen für E-Fahrräder und E-Mopeds.

„Steuerfreies Jobticket“ für Pendler

Aber nicht nur die großen Ballungszentren wachsen überdurchschnittlich, auch das Umland großer Städte liege nur knapp dahinter, sagte Gansterer und forderte den Ausbau des Umlandverkehrs. Außerdem seien vor allem für Pendler Anreize zu schaffen, die „Öffis“ auch zu benutzen. Sein Vorschlag: ein „steuerfreies Jobticket“. Damit sollten Pendler die öffentlichen Verkehrsmittel steuerbegünstigt nutzen können.

Auch durch eine ausgeweitete Parkraumbewirtschaftung könne die Verkehrsbelastung in den Städten verringert werden. Entscheidend bei der Frage, ob das eigene Auto genutzt wird oder öffentliche Verkehrsmittel, sei nämlich oft, ob man einen Parkplatz findet. Und im internationalen Vergleich seien die Parktarife in den österreichischen Städten sehr niedrig, so Gansterer.

Ja zu Tempo 30 in Währing

Der Ausbau der Tempo-30-Zonen in Wien ist erklärtes Ziel der rot-grünen Stadtregierung. Bei einer Befragung in Währing votierten 66 Prozent dafür - wobei offenbar auch die Forderung nach Tempo 30 für Hauptstraßen laut wurde. Initiiert wurde die Umfrage von den Grünen - mehr dazu in Umfrage in Währing ergab Zustimmung.

Diskussion über City-Maut in Linz

Die Linzer Einkaufsstraßen erfreuen sich laut Wirtschaftskammer größter Beliebtheit. Das würde sich schlagartig ändern, fürchten die Kaufleute, wenn die Konsumenten eine City-Maut zahlen müssten. Das wollen jedoch die Linzer Grünen und der VCÖ - mehr dazu in Pro und Kontra City-Maut.

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