Erinnerung an Tag der Befreiung

In Wien ist am Montag mit einer Kranzniederlegung an die Befreiung von der Nazi-Herrschaft am 8. Mai 1945 erinnert worden. Am Denkmal der Opfer der Gestapo auf dem Morzinplatz versammelten sich Vertreter der Grünen, der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) und Angehörige von Opferverbänden.

Raimund Fastenbauer, Generalsekretär der IKG, mahnte in seiner Rede ein, dass Österreich noch viel in diesem dunklen Kapitel der Geschichte aufzuarbeiten habe. „Mord ist Mord, ob einfach oder millionenfach und egal in welcher Gruppe“, so Fastenbauer. Österreich sei aber als Land bekannt, in dem sich Dinge nur sehr langsam ändern würden.

Generell drücke man sich hierzulande immer noch, dieses dunkle Kapitel in der Geschichte aufzuarbeiten. „Wenn wir nicht beginnen, den Tag, an dem die Befreier gekommen sind, zu feiern, sondern nur jenen, an dem sie gegangen sind, dann sind wir noch nicht weit“, bekräftigte er.

Rechtsextreme sind keine „Populisten“

Der Klubchef der Wiener Grünen, David Ellensohn, kritisierte, dass hierzulande in den Medien Rechtsextreme noch immer in abgeschwächter Form als „populistische Parteien“ bezeichnet würden: „Man muss jemanden einen Rechtsextremen nennen, wenn er das ist.“

Dennoch fand der Klubchef auch Positives zu berichten: So sei die Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Rings in Universitätsring ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus, „auch wenn dies wohl den Regierungseintritt der Grünen benötigt hat“. Als ebenso wichtig empfinde er die bereits fixierte Errichtung eines Deserteursdenkmals, so Ellensohn.

67. Jahrestag der Kapitulation

Gefeiert wird auch am Dienstag, dem 8. Mai: Das Bündnis „Jetzt Zeichen setzen!“ wird auf dem Wiener Heldenplatz an den 67. Jahrestag der Kapitulation von Nazi-Deutschland erinnern. Auch daran werden Mitglieder der IKG und der Wiener Grünen sowie Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) teilnehmen.

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