Kriminalität im ersten Halbjahr gestiegen

Die Kriminalitätsanzeigenrate ist im ersten Halbjahr insgesamt wieder gestiegen. Die Behörden verzeichneten vor allem eine deutliche Zunahme bei Gewalt- und auch IT-Delikten. Die Zahl der Einbrüche ging ebenso wie die der Kfz-Diebstähle leicht zurück.

Insgesamt wies die österreichische Kriminalanzeigenstatistik für das erste Halbjahr 2012 257.486 Anzeigen aus, um 2,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2011. Die Aufklärungsquote betrug 41,9 Prozent und lag damit um 1,1 Prozentpunkte unter jener des ersten Halbjahres 2011, wie das Bundeskriminalamt (BK) am Montag bekanntgab.

Eine besondere Herausforderung stellten die zahlreichen Betrugsversuche via Internet dar, bei denen die Täter verschlüsselt und anonym agieren, erklärte das BK in einer Aussendung. 4.293 IT-Kriminalitätsdelikte wurden angezeigt, doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2011.

Herausforderung IT-Kriminalität

Bei Phishing stieg die Zahl der Anzeigen um 328 Prozent auf 193, bei Hacking um 143 Prozent auf 246. Weitere 1.606 Anzeigen (gegenüber 797 im ersten Halbjahr 2011) wurden wegen Betrugs behandelt, wegen Betrugs bei Internetauktionen 907 (gegenüber 688) und durch Kreditkarten 467 (380).

Deutlich rückläufig war die Zahl der Kfz-Diebstähle: 2.020 Fahrzeuge wurden gestohlen, um 361 weniger als in den ersten sechs Monaten 2011. Im ersten Halbjahr 2009 waren es noch 4.471 derartige Delikte, 2003 allein im ersten Quartal 2.770.

Einen moderaten Rückgang gab es auch bei Einbruchsdiebstählen in Wohnungen und Einfamilienhäuser: 8.260 Anzeigen wurden im ersten Halbjahr 2012 von der Polizei behandelt, um 0,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres.

Deutlich mehr Gewaltdelikte

Die Zahl der Anzeigen nach Gewaltdelikten - vorsätzliche Tötung und Körperverletzung sowie Sittlichkeitsdelikte - ist laut BK um knapp 1.500 auf 21.821 gestiegen. Hier liegt die Aufklärungsquote bei 81 Prozent. In fast 60 Prozent der Fälle gab es eine Beziehung zwischen Opfer und Täter. Fast drei Viertel von ihnen stammten aus Österreich, so das BK.

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