Heuer massive Obst-Ernteeinbußen

In Österreichs Erwerbsobstanlagen ist heuer mit 213.800 Tonnen um ein Fünftel weniger Tafelobst geerntet worden als im Jahr davor. Besonders Äpfel, Marillen und Erdbeeren litten unter den Witterungen.

Das langjährige Mittel wird mit der produzierten Menge um zwölf Prozent unterschritten. Besonders bei Stein- und Beerenobst gab es hohe Einbußen, also gab es witterungsbedingt weniger Äpfel, Marillen und Erdbeeren. Trockenheit, Frost und gebietsweise heftige Unwetter ließen die Erträge sinken, teilte die Statistik Austria am Montag mit.

Fast die Hälfte weniger Steinobst

192.100 Tonnen Kernobst (Apfel, Birne) wurde in den Erwerbsanlagen gepflückt - um 18 Prozent weniger als 2011, um zehn Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Aus den Beerenobstanlagen gab es mit 13.200 Tonnen um 26 Prozent weniger Ertrag als im Vorjahr und auch im langjährigen Schnitt. Vom Steinobst (Marillen, Kirschen) gab es überhaupt nur 8.300 Tonnen von den Kulturen zu holen - ein Minus von 46 Prozent verglichen mit dem vergangenen Jahr und um 34 Prozent weniger als im Langzeit-Schnitt.

Die Marillenernte brach verglichen zu 2011 um 65 Prozent auf nur 2.100 Tonnen ein. Gegenüber dem langjährigen Schnitt entspricht das einem Minus von 48 Prozent.

Besonders niedrige Hektarerträge des in Österreich besonders beliebten Obstes meldeten Niederösterreich mit zwei Tonnen. Nicht viel weiter, im Burgenland, erreichte der Hektarertrag zwölf Tonnen je Hektar - weil es von Frostschäden im Mai verschont geblieben war.

Weniger Zwetschken, Kirschen, und Weichseln

Stark unterdurchschnittlich fiel auch die Zwetschkenernte aus. 2.900 Tonnen 2012 ergaben ein Minus von 31 Prozent zum Vorjahr.

Pfirsiche gab es heuer mit 1.900 Tonnen um 24 Prozent weniger als 2011, Kirschen mit 1.400 Tonnen um 46 Prozent weniger, Weichseln mit 90 Tonnen um 58 Prozent weniger.

Frost und Trockenheit als Herausforderung

Winteräpfel wurden 182.200 Tonnen geerntet (minus 18 Prozent zu 2011), Winterbirnen 4.300 Tonnen (minus 23 Prozent).

Unterdurchschnittlich fiel die Ernte laut Statistik Austria auch bei Sommeräpfeln auf. Sie belief sich auf 2.500 Tonnen und erreichte damit einen um 16 Prozent geringeren Wert als 2011. Von den Sommerbirnen gab es nach der Einbuße von 19 Prozent zum Vorjahr 3.200 Tonnen von den Bäumen zu holen.

Der Frost im Mai und die Trockenheit im Frühsommer haben laut den Statistikern auch die Beerenobstplantagen getroffen und die Ernte negativ beeinflusst - vor allem Erdbeeranlagen in Niederösterreich, wo der Ertrag um 75 Prozent auf 1.400 Tonnen einbrach.

Einzig Ribiselernte nahezu stabil

Himbeeren wurden mit 800 Tonnen um 32 Prozent weniger gebrockt als 2011. Immerhin blieb der Ribiselertrag mit dem Minus von drei Prozent und der Ernte von 1.500 Tonnen nahezu stabil. Um zwölf Prozent weniger geerntet wurde von den Kulturheidelbeeren mit 950 Tonnen.

Obst-Erntekrösusse sind in Österreich die Steirer. Sie brockten heuer 162.577 Tonnen Kernobst und 4.007 Tonnen Steinobst. Zweiter sind die Niederösterreicher mit 12.554 Tonnen Kernobst und 1.602 Tonnen Steinobst.

In den Extensivobstanlagen - also im landwirtschaftlichen Streuobstbau - blieben die Erträge 2012 weitestgehend stabil, stiegen bei Mostbirnen beispielsweise aber um 17 Prozent. Marillen gab es um 54 Prozent weniger als 2011, Zwetschken um 25 Prozent weniger als im Vorjahr.

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