Spritpreiskorridor tritt in Kraft

Zu Ostern tritt heuer zum ersten Mal wieder der Spritpreiskorridor in Kraft, der Preiswucher verhindern soll. Die Kraftstoffpreise müssen an reisestarken Wochenenden „eingefroren“ bleiben.

Bereits im vergangenen Jahr konnten die Konsumenten von dieser Verordnung, die mit Ende 2013 wieder ausläuft, profitieren. Im Jahr 2013 sind für Tankstellenbetreiber zu folgenden Zeiten keine Preisänderungen zulässig:

  • Von Donnerstag, 28. März, 11.00 Uhr, bis Montag, 1. April, 24.00 Uhr (Ostern)
  • Von Mittwoch, 8. Mai, 11.00 Uhr, bis Sonntag, 12. Mai, 24.00 Uhr (Christi Himmelfahrt)
  • Von Donnerstag, 16. Mai, 11.00 Uhr, bis Montag, 20. Mai, 24.00 Uhr (Pfingsten)
  • Von Mittwoch, 29. Mai, 11.00 Uhr, bis Sonntag, 2. Juni, 24.00 Uhr (Fronleichnam)
  • An den ersten beiden Ferienreisewochenenden im Sommer von Donnerstag, 27. Juni, 11.00 Uhr, bis Sonntag, 30. Juni, 24.00 Uhr, und von Donnerstag, 4. Juli, 11.00 Uhr, bis Sonntag, 7. Juli, 24.00 Uhr
  • Von Mittwoch, 14. August, 11.00 Uhr, bis Sonntag, 18. August, 24.00 Uhr, (Mariä Himmelfahrt)

Gegen Preiswucher

Ausschlaggebend für die Einführung der Preisfixierung seien die regelmäßig vor Feiertagen und Ferienreisewochenenden übertriebenen Preissteigerungen an Tankstellen gewesen, heißt es vom ÖAMTC, so beispielsweise zu Ostern 2012, als am Karfreitag zur Mittagszeit die Preise um bis zu zehn Cent pro Liter in die Höhe schnellten. Deshalb wurden 2012 erstmals an drei Wochenenden die Preise per Verordnung eingefroren mit dem Ziel, die Preise leichter vergleichbar zu machen und die Markttransparenz zu erhöhen.

Das Gegenargument, dass an diesen Wochenenden auch keine Preissenkungen an die Konsumenten weitergegeben werden können, lässt der ARBÖ nicht gelten: „Werden die Preise zu hoch angesetzt, riskieren Mineralölfirmen einen Geschäftsentgang“, sagte ARBÖ-Generalsekretärin Lydia Ninz. „Preissenkungen an reisestarken Tagen gab es ohnehin so gut wie nie“, erinnert ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brandau.

AK kritisiert Autobahnaufschlag

Einen extrem hohen Autobahnaufschlag zeigt die Treibstoffpreisanalyse der Arbeiterkammer (AK) bei 1.546 Tankstellen in Österreich: „Diesel kostet an Autobahntankstellen um 14 Prozent mehr als im österreichweiten Durchschnitt, Eurosuper um zwölf Prozent“, warnte der AK-Experte für Energie, Dominik Pezenka.

Bei einer Tankfüllung Diesel (60 Liter) beträgt der Preisunterschied im Durchschnitt 11,5 Euro. Pezenka rät den Autofahrern, Tankstopps auf der Autobahn wenn möglich zu vermeiden und schon vor Fahrtantritt die Tankstopps einzuplanen: „Durch den Spritpreiskorridor kann schon vor Reiseantritt die günstigste Tankstelle gesucht werden, weil die Preise stabil bleiben.“

Starkes Ost-West-Gefälle

Ein deutliches Gefälle zeigt der AK-Treibstoffpreismonitor zwischen dem Westen und dem Osten Österreichs. „Tanken ist in den westlichen Bundesländern deutlich teurer als im Osten“, so Pezenka. Im Vergleich zum günstigsten Bundesland Oberösterreich zahlen die Autofahrer in Tirol für Diesel um 8,6 Cent pro Liter mehr, bei Eurosuper sind es 6,4 Cent pro Liter - mehr dazu in AK fordert Ende des „Westzuschlags“ (tirol.ORF.at).

Tirol ist im Österreich-Vergleich somit mit Abstand das teuerste Bundesland. In Vorarlberg muss man ebenso mit besonders hohen Spritpreisen rechnen. Vergleichsweise günstig sind die Durchschnittspreise in Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark - mehr dazu in Spritpreise im Vergleich (steiermark.ORF.at).

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