Handel hofft auf Weihnachtsplus

Mit dem ersten Einkaufssamstag ist das Rennen um die Packerln offiziell eröffnet. Dabei ist die Bedeutung von Weihnachten für den Einzelhandel insgesamt zurückgegangen. Trug der Weihnachtsumsatz in den 1950er Jahren noch zehn Prozent zum Gesamtjahresumsatz bei, so sind es jetzt nur noch rund drei Prozent.

„Dieser Rückgang hat einerseits damit zu tun, dass größere Anschaffungen im Einzelhandel nicht nur zu Weihnachten gemacht werden, andererseits, dass immer mehr Reisen, Wellness-, Erholungs- oder Bildungsangebote - also Dienstleistungen - geschenkt werden“, so RegioPlan-Geschäftsführer Wolfgang Richter.

8. Dezember als fünfter Einkaufssamstag

Auch in puncto Öffnungszeiten sind die Weihnachtseinkaufssamstage keine Besonderheit mehr, denn auch an „normalen“ Samstagen unter dem Jahr dürfen die Geschäfte bis 18.00 Uhr geöffnet haben.

Eine Ausnahme bildet der als „fünfter Einkaufssamstag“ bezeichnete Marienfeiertag am 8. Dezember: Während die meisten Menschen freihaben, müssen viele Handelsangestellten arbeiten. Seit 1995 dürfen die Geschäfte am 8. Dezember offen halten, einige Handelsketten verzichten aber darauf - für diesen Tag sind 100 Prozent Zuschlag und Zeitausgleich für die Beschäftigten fällig.

Kleidung, Elektro und Lebensmittel

Nach absoluten Zahlen betrachtet profitieren laut RegioPlan Bekleidungshandel (340 Mio. Euro), Elektrohandel (260 Mio. Euro) sowie Lebensmittelhandel (235 Mio. Euro) am meisten vom Weihnachtsumsatz. Die höchsten Onlineanteile sieht RegioPlan im Buchhandel (29 Prozent), Elektrohandel (23 Prozent) und Bekleidungshandel (14 Prozent).

Relativ gesehen ist das Weihnachtsgeschäft für Schmuck-, Uhren- und Spielwarengeschäfte sowie den Buchhandel besonders wichtig. „Wir gehen davon aus, dass heuer unter jedem zweiten Weihnachtsbaum in Österreich ein Buch liegen wird“, hofft Thalia-Chef Josef Pretzl. Die Geschäftsentwicklung im Sport-, Schuh- und Bekleidungshandel wiederum hängt stark vom Wetter ab.

1,9 Mrd. Euro Zusatzumsatz erwartet

Beim Weihnachtsumsatz handelt es sich nur um jenen Umsatz, der im Dezember über dem Umsatz eines Durchschnittsmonats liegt. In Summe wird der Weihnachtsumsatz heuer auf knapp über 1,9 Mrd. Euro geschätzt. Das wäre ein nominelles Plus von 1,3 Prozent und damit unter der erwarteten Inflation.

„Solider Start“ in Wien

Mehr als 200.000 Menschen waren am ersten Adventsamstag in den Wiener Einkaufsstraßen und Einkaufszentren unterwegs - für die Wirtschaftskammer ein „solider“ Start ins Weihnachtsgeschäft. Die Mariahilfer Straße wurde dabei zur „echten“ Fußgängerzone - mehr dazu in wien.ORF.at.

Gedämpfte Zuversicht herrscht beim Handel in Niederösterreich. Konkrete Zahlen nach dem ersten Einkaufssamstag gibt es noch nicht, generell wäre man aber schon froh, wenn das Vorjahresniveau gehalten werden könne, hieß es - mehr dazu in noe.ORF.at.

Kunden kritischer

Rund 40.000 Besucher waren am Samstag bei den Innsbrucker Christkindlmärkten unterwegs. Die meisten Besucher kommen auch heuer aus Italien, im Schnitt gibt jeder Besucher nach Angaben des Innsbruck-Tourismus 80 Euro aus - mehr dazu in tirol.ORF.at. Optimismus herrscht auch in der Steiermark, wo man hofft, den Vorjahresumsatz zu erreichen. Die schwierige wirtschaftliche Situation habe das Kaufverhalten aber geändert, so der Handel, die Kunden seien sehr kritisch geworden - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Als „solide“ bezeichneten auch viele Geschäftstreibende in Oberösterreich das Geschäft am ersten Einkaufssamstag, und das, obwohl die Kundenfrequenz mancherorts etwas zurückgeblieben ist und insgesamt noch eher gustiert anstatt gekauft wurde - mehr dazu in ooe.ORF.at.

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